Halb im Tag versunken und ein herbstlicher Sturm lässt die Blätter der Straßenbäume tanzen. Wolken rasen von Horizont zu Horizont, dicht, farblos, aber zumindest stellenweise durchdrungen mit einer Idee naher Sonne. Kurze Bewegungen über kalten Boden, die Sohlen zu dünn, Hose und Jacke auch. Hausmeister ordnet die Umgebung der Mülltonnen im Innenhof und raucht seine Mittagszigarette, auf dem Balkon nebenan wird Wäsche von der Leine und aus dem Geländer gesammelt. (Entlang des Weges: Prioritätenpoker. Stundenzettel, begonnene Grafiken und unfertige Texte. Keine Umleitung verfügbar. Route wird neu berechnet.)
9am and on. Old tasks become new tasks. Snow faded, voices in the call echoed away in a digital void. Side tracks: Too much input again. Cutting down more sources. Lacking any productive means of dealing with it. And increasingly lacking coping mechanisms as well.
(And then the morning gets noisier, kids below wake to another day, the street faces morning rush, wind gets stronger. And all of a sudden, the dense heavy rain turns into snow, with thick white flakes tumbling down into the grey depth in between the houses and there's that surreal, odd old feeling of peace in the very moment again.)
Ein kurzer Film ohne Pausen und Schnitte: Bett, Schlaf, Nacht über den Dächern, Küche. Geöffnete Fenster, frühe Kälte, ein langes Schweigen über allem. Erster Kaffee, davor möglichst nicht denken, nicht hören, nicht sehen, nur atmen. Etagen weiter unten fallen Schlüssel auf die steinernen Treppen, ein leises Schimpfen folgt, beides verhallt schnell zwischen Wänden und Türen. Dann: Maschinen in Gang bringen. Kennwörter und sonstige Formeln flüstern. Beobachten, wie die Strukturen sich verändern, sich in ihren gewohnten Dienst fügen. Erste Schritte gehen, wie auf einem dünnen Seil, durch Nebel, der nur langsam weicht. Habt es mild heute!
Wenn man die Zeit aus den Augen lässt, flieht sie. Wieder Mittag. Aufschrecken, Türen öffnen, Pfoten und Krallen einer erschrockenen Katze ausweichen. Asphalt unter den Füßen. Stadt plötzlich um sich spüren, sich darüber klar werden, warum man da draußen ist. Supermarkt des geringsten Misstrauens. Zitronen, Schokolade, Wein. Nur keine Tagespresse wahrnehmen. Nie. Eine sehr alte Frau steht vor dem Regal und untersucht das Kleingedruckte auf der Milchpackung mit einer alten Lupe, alle angebotene Hilfe weist sie stolz und knapp zurück. Unwohlige Ahnungen über eigenes Altern, ferner und näher, über Wehmut und Eigentümlichkeit. Danach Postbote, ein kurzer Wortwechsel am Bordsteinrand. Gerade weit genug von den Nebenstraßenakademikern, denen es immer noch nicht gelingt, den eigenen Hausmeister zu grüßen. Lose Verbindungen vieler eng abgeschlossener Welten. Und immer noch keine Sonne.
(A browser window in a browser window displaying a console with a terminal displaying code, hardly readable. Moving very slowly, like through a room filled with shelves of fragile art. Unsure which end will break with the next move. And every unpredictable outcome is just one keystroke away.)
9am and on. Or: Timeline predictions, random paths, alternating storyboards. Fitting in what needs to, making room to get into the right mood before. Spotting an idea of sun in between clouds and maybe this in itself is quite something to enjoy already. (Too: Exercises in ignoring noise. Exercises in being humble in face of individual options at hand. Exercises in not using technology as a means of status and tribalism.)
(Close to windows, facing the weather, watching the rain get stronger. Looking ahead, reaching out to the past, once in a while experiencing situations where worlds melt into each other and things start feeling slightly surreal: Encountering people that are out of place or maybe just out of time. Suddenly following up on topics that bring up slightly unsettling memories. Unresolved contradictions. Stories of former ambitions. Stories of former fails too. Or things that at least feel this way.)