Noch diesseits der Nacht, räumlich, zeitlich anderswo. Sich wieder einfühlen in die Welt zwischen Haus, Schuppen, Esche. Sich wieder an die Stille gewöhnen, in der sich eine andere Dunkelheit entfalten kann. Bach, heute leise gurgelnd entlang des steilen, immer schattigen Hanges. Schemen einer Fledermaus vor dem letzten Flecken hellen Himmels, ansonsten sehr viel mehr hören, erahnen als sehen. Eine Ahnung von Mäusen im Unterholz. Lavieren in einem seltsamen Zustand hellwacher Müdigkeit, auch wenn die Lider langsam schwer werden. (Good night alls, wherever you are!)

Die Nacht wird klar und kalt bleiben. Zu früh für den Mond, so glänzt der schwarze Himmel mit Sternen, die die Berge überspannen, den Wald etwas heller werden lassen, mit ihrem tanzenden Spiegel-Selbst auf den krausen Wellen flirten. Hinter dem Haus duftet nähere Welt nach Herbst und Erde, und aus dem Radio tropft dunkler Jazz. (Noch ein Glas. Noch ein paar Worte. Dann hüllen sich vergehender Abend und werdender Morgen in ihre gemeinsamen Träume.)

Deutlich später: Anblick, Klang, Duft schlafender Häuser. Die neuen Nachbarn gegenüber kämpfen gegen die Nacht mit grellem kalten Licht, haben die Balkontür weit geöffnet, obgleich die Stunden beständig kühler werden. Zwischen angeregten Unterhaltungen klingt immer wieder lautes Gelächter, aber mit einem gekünstelten, müden Unterton. Irgendwann schreit eine Klingel, die Tür schließt, es wird stiller zwischen den Fassaden. (Von der Zeit am Rande von Tagen, von der unergründlichen Leere zwischen den Dächern und dem Nachthimmel, und von allem, worin sich schlafende Gedanken dazwischen verheddern können.)