Schließlich: Tagesgraues Selbst vor dem Spiegel, die Stunden und ihren Staub abgewaschen und trotzdem ohne Glanz. Durch die Rohre des Hauses gurgelt Wasser, Kinder spielen in einer Badewanne. Gegenüber werden Stühle und Tisch zurechtgerückt, Gäste verabschieden sich, man schließt die Vorhänge hinter dem Balkon und zieht sich zurück in die eigene Abgeschlossenheit. Aus der Studenten-WG tönt leisere Musik, jemand raucht am Fenster, die Gespräche der letzten Stunden verlieren sich mit dem ausklingenden Wochenende. Also: Atem zählen. Die Stille in sich hören. Abstand halten zu den Dingen, die hinter der nächsten Dämmerung warten. Noch Zeit für Träume, welcher Art auch immer. Have a calm night wherever you are.

Sehr viel später. Suche nach Musik, wieder, die zu den Bildern passt. Oder nach Bildern, in denen die Musik widerhallt. Abgegriffene Sätze, alte Gedanken, Nostalgie und ein zum Erfühlen naher Montag. Gegenüber hinter den Fenstern wird auf der Couch gelesen. Kein Kerzenlicht im zeitgemäßen Minimalismus. In einer anderen Realität duften Räucherstäbchen ein feuchtwarmes Bad aus: Patchoulli, Joy Division, Paul Auster. Und dann Terminspiele, Statusnachrichten, müde Server. Die Stunden zwischen diesen beiden Tagen haben ein ganz eigenes Gesicht. (Have a peaceful night wherever you are.)

7pm. Candles in darkened rooms again. The city hides behind dusty windows, shades of plants and odd moods. Tuning in to different channels. Temporary reconnect. Blue lights flickering in the pub again. Pondering: Things to do late in weekends.

Dann weicht auch dieser Abend. Gegenüber füllt eine große Tafel den Raum, aber auf der Tischdecke stehen nur ein Laptop und ein Glas. Kaltlichtzimmer. Das Viertel hat sich in Nuancen verändert, wie immer, wenn man länger als für ein paar Nächte unter anderen Himmeln einschlief. Keine Party in der Kneipe, leise Musik aus den Höfen. Alle Taschen ausgepackt, alle Wecker gestellt. Irgendwo träumt eine müde Katze von Dachböden, Kellern, Wiesen und Luft außerhalb geschlossener Wände. Vielleicht. Gedankenverloren am Wochenrand. Have a calm night wherever you are. 

9pm and on. The light of familiar places. Including parts of the neighbourhood just seen then and now, passing through. Still, people doing their best to squeeze a few dreams and some sparkling memories from the fleeing day. A terrace party, the sound of music floating beyond roofs, laughter and giggles and maybe it's all about trying, again. 

9pm and on. With the sunday moving on, borders between private time and working hours disappear again. Routine checks, always a bit nervous what to find. In the end, slightly less dissatisfied today. But still far from pleased. Yet, enough to conclude the day and embrace all that can be found just before the new dawn. 

Schließlich fühlt man doch wieder eigene Straße unter den Füßen. Ein wenig zitternd vielleicht, und mit heißem Gesicht. Aus einem Radio schnattert ein Sportreporter über Wettbewerbe und Medaillen und auch ohne all das spürt man in gewissen Augenblicken deutlich die Grenzen körperlicher Möglichkeiten. (Eine Idee von Licht zwischen Wolken über dem Park, Fetzen blauen Himmels treiben auf Pfützen und der Umstand des späten Sonntag wird erst langsam bewusst.)

11pm and on. Switching days, and thinking of the huge film reels on an old-fashioned projector used to display monochrome noir movies to the late sleepless audience. No sound except for the movement of the machines, a random sigh, or maybe two glasses of wine getting in touch halfway through the dark hours. Old week new week thin dreams unpredictable sleep. (Have a night as quiet and content as possible, wherever you are.)