Deutlich später. Sich selbst beobachten, als halbdurchsichtiges Spiegelbild auf schmutzigen Fenstern. Und dahinter das Viertel, in seinen Lichtern und seinem Nebel und seinen abendlichen Eigenartigkeiten. Die Fassaden ruhen dunkel, vor der Kneipe treffen sich junge, schwarz gekleidete Männer. Ein Taxi rollt langsam an den parkenden Autos vorbei. Wer der Bettschwere entfliehen kann, sucht sich eigene Wege gen Morgen. Auch heute, unter Mondschein und Frost. (Have a warm night wherever you are.)

Sehr viel später. Eine merkwürdige Woche zieht sich ins ferne Vergessen zurück, nimmt einige ihrer Themen mit, hinterlässt trotzdem eine Welt so reich an Datenpunkten und Fragmenten, dass einem schwindelig wird, möchte man alle noch einmal kurz berühren. Routine gleichermaßen als Herausforderung und Trost. Und an der Ecke hinter der Haltestelle steht wieder die Nachbarsjugend, raucht und trinkt Bier, hält einander fest dann und wann, wartet auf den Bus und die Nacht und alles, was sich auf halber Strecke ins Morgen an Möglichkeiten bietet. Und vielleicht liegt darin immer noch genug Hoffnung für den jeweiligen Augenblick. (Have a peaceful night wherever you are.)

Beyond 10pm again. Focus shifted, focus waning. Standing in front of windows that keep an indifferent city at distance. Wondering whether flats and rooms across have already changed once more within the wink of an eye, within the course of a couple of days but maybe neighbours are just more restless in their openly exhibited minimalism. Another sip of water, a deep breath, candles extinguished. Have a peaceful night wherever you are.

Irgendwann, zwischen den Hochhäusern. Der Abend blieb ohne Nebel, aber Fenster und Aufgänge schimmern milchig in den Fassaden und insgesamt wirkt der Moment auch in der Dunkelheit trüb. Auf der Treppe zur Kellertür sitzen Jugendliche geschützt durch die Schatten der Büsche, leise Stimmen, fremde Sprachen, aber im Klang liegt wenig Leichtigkeit, trotz ihrer Melodie. Über die Straße wird in einem anderen Supermarkt die Türe verschlossen, Menschen umarmen sich zum Abschied und verschwinden in verschiedene Richtungen und die Tiefe des Wohngebiets. Weihnachtsdekoration auf den ersten Balkonen. Unwirkliche Übergangszeit. Blinkende Sterne, nasse Blätter unter den Schuhen.

(Still later. Unfamiliar mechanics, such as the solar system, water pipes, the interwoven web of sounds in late houses, and sleep. Especially sleep. The moments of laying under a white ceiling and staring until the shadows unfold into meaning. But maybe not tonight.)