Etwas weiter, Schweigen unter den Kopfhörern, Leerlauf von Pausenmomenten und Leerlauf zwischen Aufgaben in Zeitfenstern zu klein für sinnvolle Pläne. Kontakte mit der Außenwelt, Küchenfenster, Hinterhof, Terrassen und leichter Wind. Unten hängt jemand Wäsche auf die alten Leinen, ein Hund bellt, der Eismann lässt seine Markisen sinken. Dann sucht man zurück in die Routine, aber der Ablauf hat Löcher. Ein nächster Schritt, und Unsicherheit, wenn die Konzentration weicht. Zwiegespräche mit den eigenen Schatten. Irgendwie schon Nachmittag und dann irgendwie auch nicht.

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Zwischen Tür und Angel. Mäßig abgestimmte Prozesse, man gibt sich die Klinke in die Hand, stockt Obstvorräte auf und wird sich erst viel zu spät wieder des Wochentages bewusst. In den Häusern neben dem Büro entwickeln die Wochen neues Leben, plötzlich füllen sich Räume mit Mobiliar, um kurz darauf hinter wenig stilsicheren Vorhängen zu verschwinden und nur mit Mühe hält man sich von inneren Filmen ab, die die Geschichten dahinter zu erahnen versuchen. Immer noch weiches Licht aus einem endlos blauen Mittag.

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The process of becoming oneself in every other morning.
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Eisiger Wind bei viel zu warmer Sonne, Blinzeln im grellen Licht und nur langsam gewöhnen sich die Augen an die Realität außerhalb der eigenen Kammern. Anderer Supermarkt, endlos lange Schlange, das Viertel hat offenbar genau jetzt Freiraum für die kleineren und größeren täglichen Erfordernisse. Und dazu gehören auch die Boulevardpresse und der Korn. Ein junger Mann fragt seine Begleiterin angesichts gut gefüllter Eimer ebenso hingebungsvoll wie unbeholfen, ob sie Blumen braucht. An der Kasse staut sich alles, aber niemand legt besonderen Wert auf Hektik. Die Pause flieht.

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Zwischen den Stunden den Themen den Konferenzen den Tickets: Offene Konsolen, offene Systeme. Ströme von Ereignissen, die wenigsten davon erwünscht. Unbequeme Wahrnehmungen, die in kontroversen Diskussionen und beträchtlichem Mehraufwand resultieren werden. Der Himmel über dem Betonviertel bleibt derweil dicht und grau, treibt Schauer neuen, dichten Regens durch die Tiefe zwischen den Häuserzeilen. Das Gelb der Bahn kaum mehr als ein schwacher Farbpunkt, der schnell wieder hinter den Kurven und Seitenstraßen verschwunden ist. Hantieren mit Listen, Jonglieren mit viel mehr Bällen als Händen. Und dazu weitergehen, Schritt für Schritt.

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