(Büromorgen, auch: Der Moment, in dem man sich in Kommentaren an offenen Aufgaben selbst erwähnt und erstaunt auf die folgenden Benachrichtigungen starrt. Digitale Selbstgespräche, irgendwo zwischen dem zweiten und dem dritten Kaffee...)

Again close to noon. Early time out, stumbling through the day and out of the building, face into what at least feels like wind. Grinding noise, scent of concrete from the construction site across the streets. A food messenger dispensing lunch to the front door offices. Janitor having a break under the trees and a cigarette where everyone does, too. (Moving slowly, coughing twice, humming to figure out why todays voice felt and sounded different all morning. Considering food or a longer walk, though very likely to choose the easier option.)

Plötzlich: Sonnenaufgang über dem Büro. Der Fischreiher hat auf dem Dach geschlafen, erhebt sich träge und zerzaust, späht in den Teich zwischen den Häusern. Wolken schieben sich durch das frühe Licht, in leeren Gängen surren über Nacht vergessene Gerätschaften, Schemenhaft huschen Nachrichten des Kalenders über die erwachende Aufmerksamkeit. Der Weg war mechanisch heute, gedankenverloren und kurz, und wenig Erinnerungen hat er zurückgelassen außer an den Bahndamm und einige gelbe Blumen. Jetzt glänzt Tag auf den Fenstern, zwei Etagen weiter unten räumen die guten Geister des Hauses Staubsauger und Reinigungsutensilien in den Fahrstuhl, ein zweiter Kaffee füllt die Tasse. Noch früh der Morgen, nur zögernd schärft sich der Blick auf die Stunden. Habt es mild heute!

Further down the day. Late lunch break, and a short walk down the road, to open mind for fresh air and some new points of view. Literally. Unsure to say whether time passes more quickly  being booked for meetings or being submerged in actual tasks at hand. The model doesn't know, either, but that doesn't probably mean much. More coffee and cake, as a short-term act of self-care - deserved or not. Watching the birds, listening to the construction site next door, wondering whether to wait for sun.

Kaltstart, Windjackenzeit, feuchte Luft in den Haaren. Ein grauer Morgen lungert am Straßenrand und balanciert mäßig geschickt auf den Stromleitungen der Bahngleise. Frauen in großen Autos, Frauen auf großen Fahrrädern begleiten kleine Kinder in den neuen Tag und die neue Schule. An der alten Einfahrt etwas weiter treffen sich die älteren Jahrgänge zur ersten Zigarette, zur ersten Reflektionen der heutigen Lage. Zugeparkte Garage, vollgestellter Fahrradständer, und danach der übliche Kampf mit einer Schließanlage, die auf zweihändige Bedienung besteht. Irgendwann wartet man an der Kaffeemaschine und ist erstaunt, in der Rückschau, wie viele Kleinigkeiten man seit dem Aufwachen schon vollbracht hat. Es geht also doch. Kommt gut in den Mittwoch!

Nachmittag. Kalter Kaffee, eine halbleere Wasserflasche und Kuchenkrümel zwischen den Tasten. Echo von Stimmen in den Kopfhörern auf der Hälfte der Agenda, ein missmutiger Kalender erinnert schon an die nächsten Frühtermine, Mailboxen füllen sich. Der junge Mann gegenüber kommt mit seiner Schulung zum Ende. Über den großen Monitor rasen Tabellenzeilen, in der letzten Reihe gähnt ein Teilnehmer weithin sichtbar. Immer noch einige lose Enden, einige ungestrichene Zeilen auf diversen Notizblöcken, und einige verwirrende Konversationen mit dem Modell, die einen zumindest nachdenken lassen. Die nächste Regenfront zieht über die westlichen Fassaden, und trotzdem bleibt für den Augenblick eine Ahnung von Sonne über allem.

11am and on. Images of huge idle screens lighting up the office nearby. The whole meeting room turned into a collection of empty bottles, coffee cups and flipcharts with bubbles and clouds on it. With people having disappeared for lunch early, there's an odd, static feeling to that sight. Also, feeling watched by doves sitting on the concrete bearing the roof, adding another facet to todays grey. (Sorting what needs to be sorted. Fixing what probably could be fixed. And accepting there's a vast range outside of both.)

Später: Innehalten, um nochmal Kaffee zu kochen und die Regentropfen zu zählen, die auf die Bleche vor den Fenstern niedergehen, über schmutzigen alten Stein rollen und in den Tiefen der Fallrohre verschwinden. Unten schließen Transportertüren, der Paketbote balanciert schwer beladen über nasse Straße, schleppt einen Berg brauner Kartons, den er kaum überblicken kann, zum gegenüberliegenden Eingang. Vor der Kneipe werden späte Reste des Wochenendes in den Rinnstein gefegt, ein großer Hund inspiziert eine leere Dönerbox, nebliger Schleier liegt über dem Nachmittag. (Mit der nächsten Einwahl verschwindet die Welt wieder aus dem Fokus. Die Stimmen berichten von Sonne an der Küste, von Arbeiten auf einer Terrasse und Blick hin zum Meer, und all das ist gerade denkbar weit weg.)