Reifen auf Asphalt, wieder. Irgendwo zwischen Brücken, Hochspannungstrassen, zerfurchten Maisfeldern, struppigen Büschen. Dämmerung, und wenn man dem Tag viel abringt, bleibt der Eindruck, die Uhren mögen lügen und es könnte im Gefühl schon deutlich später sein. Stadtwärts, mit dem Strom aus roten Punkten. Gedankenschwer zwischen hier und da und überall Zeit und Veränderung. 

(Zorniger Wind gibt erst Ruhe, als neuer Regen über dem Land hängt. Kleine, kleinste Tropfen durchnässen bis auf die Haut, bilden einen feinen, trüben Dunst, der alles hinter Armeslänge verschwimmen lässt. Vorsichtige Bewegungen, Abstand zwischen sich und allen anderen. Nicht selten ein geschickter Ansatz. Breit und braun der Fluss, Erinnerung und Sorge wie dunkle Vögel auf den Uferbäumen. Irgendwo im Nachmittag.)

(Anderer Tag, selbe Sonne. Goldrute und rostige Gitter zwischen Leitplanken. Straßenstaub tanzt mit den Böen. Kein Zeitgefühl. Immer zu viele Nachrichten, zu viele verschiedene Bezugsrahmen. Überall Grenzen, überall eigene Welten.)

Später: Wellen über allem. Die Wellen, die durch die ersten goldenen Felder streifen, in denen sich nur gelegentlich Kirchtürme und Dächer vorsichtig dem grauen wilden Himmel entgegenrecken. Die Wellen in den Straßenbäumen, deren fast silberne Blätter wie eine Illusion über bleichen Stämmen spielen und in vielfältigen Mustern ineinander zu verschwinden scheinen. Die Wellen auf dem dünnen Stoff der Stadttouristen, die aus den Gassen ins Freie, in die Böen treten. Äste, Rinde, altes Papier liegen in großen Pfützen vor der Bushaltestelle, in der sich die üblichen Silhouetten sich und ihren Mut sammeln, für die Samstagnacht. Immer noch mitten im Jahr, nur langsam wird es dunkler.