Dann Dorfmorgen. Ein großer Hubschrauber dröhnt über die Hügel, verschwindet in der Ferne und lässt ohrenbetäubende Stille zurück. Die Katze schläft davon unberührt im Stroh unter der großen Esche, und auf der anderen Seite des Weges hört man die Mäuse im niedrigen Efeu. Eiskalter Herbst im Wasser des Brunnens. Weintrauben reifen, am östlichen Horizont färbt sich der Himmel golden. Irgendwo kräht ein Hahn. Die Glocken der Kirche schlagen die siebte Stunde, leer liegt die Straße zwischen dösenden Häusern. Alles wie immer, und alles immer wieder neu. Kommt gut in den Morgen!

Irgendwann kühlte es ab, zog Regen über die Stadt, weitestgehend unbemerkt von den Schlafenden. Feuchte Steine im Hof, gelegentlich verstohlenes Tropfen, zwischen den Bäumen hängt ein Hauch Wald und Erde. Ostwärts spukt heftiges Wetterleuchten durch noch tiefste Nacht. Venus scheint matt im Schleier fliehender Wolken. Schwarz und still ruht die Linie alter Dächer, keine Krähen, keine Katzen. Intensiver Zauber früher Stunden, lang vor erstem Kaffee, ersten Worten, erstem Licht. Habt es mild heute!

Passed 10pm, moving on once more. Evening's still dry and breathing late summer, and even until now the neighbourhood seems willing to make the most of it. Chatter and noise in the streets, the sound of people opening bottles, the sound of doors and windows opening in ground level, and then and now the sound of police cars and officers passing through. Across the street, an immense TV is flooding a comparably small room with virtual worlds. And a shadow of a cat in front of it on the windowsill, gazing at sky and moon. Where are we today, not yet being asleep?

Später, am Fluss: Linien des eigenen Viertels, als Spiegelbild auf dem glatten Wasser. Die Nachbarn bedürfen heute wohl der Beleuchtungen auf den Balkonen und Terrassen, entsprechend liegen die Häuser in einem warmen künstlichen Licht, während ganz langsam und strahlend der Mond über die Dächer steigt. Fast wolkenlos die aufziehende Nacht, unerwartet weich und mild, durchzogen von der Musik der Grillen, Bordstein-Gesprächen, spätem Verkehr und dem Lachen derer, die nicht nur schlaftrunken in die Dunkelheit der Wiesen ziehen, Zigarettenstummel wie Glühwürmchen. Verzicht auf Eile, weil der Moment es verdient und weil alles andere viel zu sehr ablenkt.

Regen verklingt mit der Dämmerung. Zurück bleibt nur das Rauschen, mit dem der Wind Tropfen aus großen Bäumen schüttelt und das angesammelte Wasser der Nacht durch den Bach flußwärts strömt. Vögel schimpfen unter dem Dach der großen Magnolie, das Gestrüpp hinter dem Schuppen raschelt von unsichtbaren Mäusen, viel Bewegung um diese Stunde, zu der der Rest des Dorfes sich noch von der Nacht löst. Vor alter Fassade reifen Weintrauben, die Füße berühren nasses Gras, der milde Morgen grenzt gleichsam an Sommer und Herbst. Merklich vor dem ersten Kaffee, die Stadt fühlt sich wieder sehr fern an. Habt es mild heute!