(Schließlich: Die laute, späte Natur des eigenen Viertels. Nachtvögel singen und schimpfen in den Bäumen. Die Höfe scheinen heute komplett verschieden lauten Grillen zu gehören, nebenan werfen Katzen Gläser um, gelegentlich hört man ein lautes Fauchen, dann bellt ein Hund, und schnell kehrt wieder Ruhe ein, bis der Prozess neu beginnt. Über den Dächern kleben noch Farbreste dieses Tages, in den Wohnungen gegenüber bewegen sich träge Schatten hinter ebenso trägen Vorhängen, Windlichter brennen reglos vor sich hin. Keine Musik in der Stunde, aber gerade fehlt sie nicht. Have a quiet night everyone, wherever you are.)
Temperaturausgleich. Fuchskissen unter dem Kopf, Himmel weit über den Augen. Einige Ameisen suchen ihren Weg auf Beinen und Füßen. Die Brombeeren reifen und duften, und zwischen Flieder und Forsythie wird die grüne Wand, die neugierige Blicke auf Abstand hält, mit den Sonnenblumen immer dichter. Der Nachmittag hat es aufgegeben und sitzt müde an der Wassertonne. Vom kurzzeitigen Glück, nichts zu müssen.
Später. Zwischen den Vierteln. Aus einem Hauseingang tritt ein junger Mann mit einem bulligen Fahrrad, blendend weiß gekleidet von Kopfhörern und Sonnenbrille bis zu Socken und Schuhen. Schnippt einen ebenfalls noch einigermaßen weißen Zigarettenstummel gen Rinnstein. Steigt auf, rast der Stadt entgegen. Nebenan und in der Gegenrichtung kehrt die junge Familie nach Hause zurück. Zwei nackte Kinder rennen barfuß über die Steine und scheinen aus einem unergründlichen Vorrat an Energie zu schöpfen, der bei den Eltern schon merklich zur Neige gegangen ist. Für kurz ist die Luft erfüllt von überdrehtem Quieken und ebenso genervten wie nutzlosen Zurechtweisungen, dann verschwindet das lärmende Schauspiel im kalten Schatten des Durchgangs zu den Höfen. Alte Brücke, spielende Vögel, stille Wellen. Genug Abend soweit.
(Im Garten. Den Wettern trotzen. Holzbiene und Schmetterlinge abbilden wollen, mit beherrschbarem Erfolg. Und dann und wann die umgebende Welt nicht hören, weil das eigene Rauschen alles übertönt.)
11am and on. Sunflowers, contrasting the dense urban grey that drew in again all of a sudden. Shrieks of birds. Cooling down in between hut and bushes. Gradually reconnecting to the day.