Der Nachmittag: Grell außerhalb der Schatten, dunstig bis zum Horizont. Windbewegt und ansonsten fast reglos. Die Krähe sitzt immer häufiger auf dem Laubendach; Kontaktversuche bleiben holprig. Unter dem Sonnenschirm flattert ein Kohlweißling inmitten schwerer Gespräche. Aber bald gelingt ihm dann doch der Ausbruch ins Freie. Nebenan quietscht eine Schaukel. Immer noch irgendwie Sonntag. 

Zurück unter Wolken des eigenen Viertels: Marmorhimmel und kalte Ohren. Das übliche Stimmungsbild eines Sonntagnachmittags, Elefanten verborgen in duftenden Eschen, gemeinsames Gestern, Erzählungen von irgendwann. (Spiele mit dem eigenen Schatten, im dünner werdenden Licht.)

Zurück ins eigene Viertel. Die Wiese, die Bäume gegossen, Dreck an Schuhen und Beinen mitgenommen. Langsam wieder Bücher und Zeitschriften in der Laube zurücklassen, Stifte und Papier, weil die Anwesenheit dort wieder mehr zur täglichen Gewohnheit wird. (Fast alltägliche Besuche durch Fuchs und Marder. Man teilt sich Orte, ohne sich in die Quere zu kommen. Ein irgendwie beruhigendes Gefühl, in vieler Hinsicht.)

Kurz vor der Dämmerung kann sich der Tag noch zu Sonne durchringen. Einige wenige Nachbarn trotzen dem kalten stürmischen Wind. Die Tauben verharren auf dem geschützteren Vordach und beobachten das Treiben auf der Straße aus sicherer Entfernung. (Eigene Tasse leeren. Und die Kaffeekanne ausspülen, eine trübe Neige fortschütten, die mit der Zeit zu abgestandener Bitterkeit fand. Etwas Ordnung schaffen, für den Ausklang eines Sonntags im Spätwinter. Festhalten an den hellen Streifen im dichten wilden Grau.)

Weiterhin: Erste Tulpen unter dem Flieder. Staubige Kleidung, Säge, Holz. Akkubetriebene Werkzeuge sind grundsätzlich nicht geladen, also muss es Muskelkraft richten. Auch: Erste Möbel wieder in die Saison tragen. Laub aus den Pfaden kratzen. Die matte Sonne beobachten, und die Spatzen, Meisen, Eichelhäher. Bis man durchgefroren ist und seine Sachen packt. Noch genug Stunden im Tag, für jetzt.