Irgendwo zwischen langem Abend und frühem Tag liegt kurzer, tiefer Schlaf. Schon halb in Gedanken stolpert man über Dinge, die man anderswo erwartet hätte, und ist fast bereit, schnell wieder in der Tiefe des Planblaus zu versinken. Aber dann hält man doch inne, die Krähen über dem Hof zu mustern. Zu beobachten, wie Mond und Venus nach ihrem morgendlichen Zusammentreffen schüchtern wieder ihrer Wege gehen, ihr Glanz verbleichend im matten Blau. Und schließlich die Unbeschreiblichkeit der Farben zu sehen, die über den östlichen Horizont fließen, bis die Kirchen zwischen hier und dem Park im gleichen Moment zu rufen beginnen, die Zeit sich wieder in Erinnerung drängt und die Schritte schneller werden. (Und dann: Büroküche. Gemeinsame lose Enden. Kontakte und Abstand. Genügend Balance, wenn noch niemand richtig wach ist. Zweiter Kaffee dazu. Etwas Form geben, und für den Rest hoffen. Habt es mild heute!)

Merklich weiter nachtwärts. Die späten Vögel drehen ihre späten Kreise über der Stadt, unter müden Flügeln, entschlossen, im unbekannten Dunkel zu versinken. Währenddessen versuchen die am Boden Gebliebenen, leise loszulassen, aus den letzten Fragmenten Ideen zu finden, aus den letzten Ideen Notizen, festzuhalten, was es wert ist, und alles andere dem Vergessen freizugeben. Freitagnacht ist auch, wenn die Musik monotoner und hypnotischer wird, wenn Bässe und dunkle Stimmen vom Fluss her über den Asphalt treiben, wenn in der Kneipe das Glas der Türe klirrt, wenn jene, die drin keinen Platz finden, sich auf dem Bürgersteig sitzend ineinander und der Finsternis verlieren und trotzdem irgendwie halten. Es braucht die richtige Menge innerer Wärme, die richtige Menge eigenen Lichtes, für die Reise nach Morgen.