10pm and on. Digging through the visible, just to discover yet another intermediate layer. Or: The joys of hiding even virtual realities in abstractions. At some point, one just gets lost between indirections and references. (And meanwhile, moon managed to pierce through the clouds for a few moments, and even knowing better, it still feels as if its light left an echo between the dozing houses...)
(9pm and a bit more. Home office is just another room for now. Window open wide, a sickle of moon in a halo of thin clouds, and a great Orion on a velvet dark nightsky, guarded by the more small stars the longer the eye is willing to gaze at. No words, very few thoughts. Trembling in the cold air, lost in stunned childish amazement.)
Der Abend ist viel Rauschen: Unter der Dusche, Staub und Schweiß des Tages abzuwaschen. Die Heizung, mit viel Kraft fliehender Wärme hinterher arbeitend. Nachhall allgegenwärtiger Geschwindigkeit in den Ohren. Einpegeln auf Ruhepuls: Tulpen und Kerzen neben dem Fenster. Noch eine Lichterkette und der gelbe Weihnachtsstern über einer der größeren Terrassen des Blocks. Dafür floh schmaler Mond schon früh hinter die Dächer, ließ das Viertel mit sich allein. Türen quietschen, Schlüssel klappern, Echos wildern im Hausflur, aber hinter diesen Wänden bleibt Klang ohne Bild. (Traumskizzen entwerfen. Schweigend verharren. Auf noch etwas Musik hoffen im faden Zwielicht.)
Schließlich: Verweilen, noch einmal kurz, im Blick über die Quartiersdächer, den schon dunklen Raum hinter sich fühlend. Merkwürdige Normalität wieder, unweit des Morgens und seiner anderen Bilder. Die voranschreitende Zeit gehört kaltem Mond und dem flackernden Neon der Kneipe. Noch immer kehren Nachbarn aus dem Wochenende zurück, werden Autos geparkt und Taschen in große Haustüren getragen. Gegenüber ist man in Bücher versunken, den Monitor dahinter bespielt ein seltsamer Bildschirmschoner, aus dem vor allem jede Menge Nostalgie spricht. (Es friert wieder, die Rahmen schließen dicht, Bewegungen zwischen den Häusern bleiben heute Stummfilm. Tonlose Stille am Rande der neuen Woche kann auch die Stadt, zumindest irgendwie.)
Wieder wird viel zu schnell Morgen: Heimbüro in Zeitlücken. Zwiesprache mit dem Mond, der immer noch strahlend über den Häusern steht. Hinter der Kreuzung rangiert ein schwerer Transporter, ansonsten ist der Montag verschlafener und leiser als sonst. Abwesenheitsnachrichten löschen, den Schreibtisch notdürftig freiräumen (und dann und wann die eigene Ordnung verfluchen). Also nochmal Kaffee kochen. Eigenes Tagesblau bunt färben. Andere Strukturen probieren dort, wo die Hände nicht so sehr gebunden sind. Ungewohnter Luxus, früh in der Woche. Habt es mild heute!