10pm and on. Changing focus. Losing focus. Amazed to see the many new faces behind old windows, as the facades along the road turn brighter again in these long nights. Roofs bathed in cold light, wet glitter on the roads even while this day hasn't seen real rain. (Watching. Waiting. Moving shadows below. Fragments of early sleep in everything.)
Es geht auf Mitternacht zu, durch die Stadt treibt eine fast körperlich fühlbare Stille. Andere Straßen. Beton und Gleise im urbanen Niemandsland, verlassen um diese Zeit und leer. Eine Bahn zieht pfeifend vorüber, nur Sekunden liegen zwischen dem ersten Moment in ihren Scheinwerfern und dem Verklingen der sich entfernenden Räder auf den Gleisen. Schranken, Ampeln, rote Signale. Unförmige Schatten auf dem Asphalt. Gänsehaut, kalt auf dem Rücken, während die Wahrnehmung und das Gefühl die Realität übertönen. (Man findet schnell den Rückzug ins eigene Viertel. Dorthin, wo die Studenten im offenen Erker den Freitag feiern, wo der Rauch von Kohlen und Zigaretten in der Luft liegen und der Tag einen behüteteren Nachhall zurücklassen kann. Alte und neue Geistesgeschichten, Oktobernebel im Haar.)
Schließlich: Speichern. Ablegen. Löschen. Herunterfahren. Stunden entglitten, einige Fragmente blieben zurück. Die Augen schließen, vorerst kurz. Nacken massieren, schmerzhaft strecken, mit der eigenen schrägen Haltung hadern für einige Augenblicke. Hinter der Wand brüllt der Fernseher, unten wird auf dem Balkon hörbar telefoniert und geraucht. Weit hinter der Grenze der Dunkelheit, Mond irgendwo hinter den Bäumen, auch die Sterne zögern noch. In der Straße lachen Stimmen an einem Auto, die Katze schnürt durch die Räume und folgt ihrer abendlichen Unruhe. Es wird wieder spät, zumindest relativ. (Einige Fragen bleiben immer unbeantwortet, einige Antworten immer ungeschrieben. Für jene, die in Erinnerung bleiben, wird morgen Zeit bleiben.)