Schon wieder Landmorgen. Verschlafene Bewegung, nackte Füße auf glattem Holz, die alte Treppe, Schemen von Pflanzen vor und hinter dem Glas der schweren Haustür. Dem Licht fehlt ein Gefühl für Wetter und Zeit, über den Räumen liegt noch Schlaf, und auch das wieder angekommene Selbst ist dem Dunklen gerade noch näher als dem Hellen. Augen fest zukneifen, vor dem Spiegel, bis kleine Sterne durch die Wahrnehmung fliegen. Strecken. Wasser ins Gesicht, grob durch die schütteren grauen Borsten streichen. Grobe Abläufe zurechtlegen, während irgendwo ein Hahn kräht und der Tag sich zögernd aus seinem Versteck wagt. Habt es mild heute!

Schließlich wieder: In der Stille, da draußen. Und im Versuch, die äußere Ruhe der aus Wald und Wiesen bestehenden alten Heimat in innere Ruhe zu verwandeln. Es gelang schon besser. Früher. Ein Stück des Wetters mitgenommen, ein Stück beider Welten ohnehin immer bei sich, bleibt nun vor allem das Ausklingen und Hineinhorchen in das Dickicht, das aus Laub, Nadeln und undurchdringlichem Schwarz besteht. (Moped, Hund, Bach: Klänge gewohnt wie das Atmen und kontinuierlich wie der Pfad der Sterne.)   

9pm. A setting sun, and all the clouds. Sleepy village streets, an old and tired cat, and farm houses experiencing makeovers that estrange places. Time moves on here too. Just a bit slower, less obvious. 

7pm, the road and its songs. Crossing the woods heading for the highway, almost in an automated manner, places seen so often they go almost unnoticed. And yet, sometimes a closer look catches a glimpse of some detail that changed. And, too, one notices how change feels more and more uncomfortable, maybe with the years in general, maybe with these particular years. (Sungazing, again. Still quite before that odd mood of dusk.)

Mittag, auch: Eigene Unsicherheit im Umgang mit Pfannen und Töpfen, wenn klare Rezepte fehlen. Das algorithmische Selbst kann schlecht interpolieren, und der Schritt über Intuition und Improvisation fühlt sich riskant, wagemutig an. Sonne kam und ging, ein kühler Hauch weht um die Mauern, Wespen summen durch offene Fenster. Kontrastsommer.

9am and on. Waking early successfully disrupts ones idea of noon, day after day. Staring into a returning sun with the clouds breaking for a moment. Small eyes, tense mind. And the village still in the process of booting to the weekend. 

Wieder trübe Dämmerung hinter östlichen Fenstern, vielstimmiges Tropfen auf dem Laub der großen Magnolie bei dichtem, intensivem Regen, erneut frühes Aufschrecken in diese verschlafene Welt zwischen den Hügeln. Es bedarf immer einiger Augenblicke, bis man sich wieder findet, bis man sich wiederfindet in Ort und Gegenwart, insbesondere nach einer vollen und dichten Zeit, deren Bilder nur langsam Erinnerungen werden. Schritte die hölzernen Stufen hinunter hören, die eigenen, vermutlich. Kaltes Wasser auf grauem Bart in jener hinteren Ecke des Hauses, in der das Netz dünner wird und man Stunden zubringen kann, Vögel im Schutz des Futterhauses zu beobachten. Und Dorfkatze, eine von vielen, ein heller Streifen im hohen Gras. Unwirkliche Vertrautheit in allem, weit vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!

11pm. The distant thunder, and a resembling heartbeat. Night hides all clouds, as well as the small furry creatures that roam these open spaces now. A wilderness in a human-acceptable order only by day, but maybe this is just how it generally is. No stars to guide. Dimly lit paths. Feet on wet, slippery ground, not just but also mentally. Have a somewhat calm night wherever you are.