Sehr viel später, sehr viel zu müde. Klarheit der Gedanken schwindet zunehmend, fliehend mit dem Tag, der seine Stunden gesehen hat und dessen Anbeginn einmal mehr in weiter Ferner verblasst. An der Hintertür stehend, noch einmal, um die andere Nacht zu atmen, die anderen Klänge zu hören, den Eindruck des Ortswechsels zur Ruhe kommen zu lassen. Irgendwo im letzten Bauernhof bellen die Hunde, der Bach rauscht andauernd und laut, hier und dort blinzeln noch warmer Schimmer anderer Häuser durch die Büsche. Nah der Teich, fern die Stadt, das Selbst getrieben irgendwo dazwischen, verwurzelt, verweht. Nur langsam wird es stiller in allem. (Have a quiet night wherever you are!)

Nebel zieht durch das Tal nebenan, verhüllt Bäume, bleibt in Spinnweben und Springkraut hängen. Der Duft des Augenblicks erzählt von Waldboden, Moos und altem Holz. In den Dörfern bewirbt man die ersten Herbstfeste, kokettiert mit Vergangenheit, kleidet sich in Tradition. Und dann und wann, wenn das Rauhe und Laute erschöpft, spürt man eine tiefe, hoffnungslose Sehnsucht nach Zeiten einfacherer Realität, nach Sicherheit im Vertrauten, einem wehmütig schimmernden Gestern, das es vielleicht nie gab. (Geschichten von Wurzeln, Flügeln, Fragen, Zweifel dort draußen abseits von Allem.)

10am and on. Of rivers and waves and knuckle-deep puddles on old roads. Of hidden sun and an immense though somewhat bright greyness wrestling late summer green. Random stories of old, a ringtone nearby resembling the dialup sound of a 56k modem prior to submerging in a digital void for hours again. Travelling obscure libraries. Pondering through disputable knowledge. It used to be calmer out there in there.

Anderer Dorfmorgen, nur eine Woche und doch etliche Jahreszeiten weiter. Zu früh für die Kirchglocke, zu spät, nochmal richtig Schlaf zu finden. Dämmerungsgrau. Farbwechsel der Blätter. Restwärme in den Mauern, durchdringende Kälte aus dem Steinboden unter den Füßen. Vertraute Wege, schnellere Bewegungen, mehr Eile. Mit dem Öffnen der Tür fliehen die Vögel aus der Futterstelle in alle Richtungen, nur das Wackeln von Ästen lässt ihre vergangene Gegenwart erahnen. Wiesen und Garten ruhen unter treibenden Wolken. Nur zögernd wagt sich die Nacht aus dem Haus. Vermessen kleiner Welten, vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!

Dann löst sich auch dieser Tag wieder auf, zerfasert in nasser Dunkelheit unter unsichtbaren Bäumen, die man nur noch wahrnimmt über das Schattenspiel vor den wenigen Laternen und die zahllosen Tropfen, die beständig durch die Schichten von Laub fallen, um irgendwann auf Schiefer und Bleche zu treffen. Ärmel heruntergezogen, Kragen hochgeklappt, Nebel fühlend, aber vielleicht ist es auch nur der eigene Atem, der sich dort draußen hinter der Tür verliert. Irgendwo fauchen wilde Tiere, ein Hund bellt, gelegentlich lärmt ein Auto über die Umgehungsstraße waldwärts. Müdigkeit bekommt ihren Raum, wenn die Gedanken bereit sind, von der gewohnten Komplexität abzulassen und sich fremde Sterne vorzustellen hinter den Hüllen des hohen tiefen Schwarz. (Have a peaceful night wherever you are!)