Immer wieder früh: Das Gestern sortieren, das manchmal weniger, manchmal mehr auf die Seele drückt. Zudem: Wenn man die Vorhänge im Haus in einer anderen Reihenfolge als gewohnt öffnet, zeichnet der Sonnenaufgang kurzzeitig völlig fremde Räume und man erkennt, wie tief Gewohnheiten prägen. Noch kein Blick nach draußen, noch keine Ahnung von Wiesen und Himmel, für den Moment tickt die alte Wanduhr leise, knacken Dielen unter den nackten Füßen, ist der kurze, gerade Weg zwischen Bett, Bad, Küche der sinnvolle und richtige. Habt es mild heute!

Dorf, zweiter Abend. Die Musik auf dem großen Platz verklingt nur langsam. Immer wieder quieken Kinder, lachen Jugendliche. Flaschen stoßen aneinander. Ein Traktor dröhnt bergauf, Ketten klappern gegen den Radkasten. Gänse wurden in den Stall getrieben, die Schafe haben sich hinter die Häuser verzogen. Kaum noch heißes Wasser im Speicher, aber für heute wird es reichen. Warten auf die Kühle der Nacht, das Leise in ihr, heute noch etwas mehr. (Sleep well everyone, wherever you are.)

(Mit neuen Besitzern kommen neue Zäune, schneiden durch welliges Terrain, das bislang noch nie getrennt war, kappen Pfade, verbergen Höfe. Man grenzt sich ab, man bleibt für sich, und man findet immer gute Begründungen dafür. Fremd im Gewohnten.)