Etwas weiter, die schwer fassbare Stimmung morgendlicher Busse. Ein Geschäftsmann starrt verdrießlich in den erwachenden Tag, hält einen Rollkoffer eng bei sich. Neben der Tür steht ein alternder Hipster mit grüner Brille, hinter dichtem grauen Bart und unter schweren Kopfhörern versteckt sich ein faltiges Gesicht, dessen Augen unsicher und wertend die frühe Welt erfassen. Eine junge Frau trinkt Kaffee aus einem abgegriffenen Thermobecher und lächelt versunken in ihre Telefon. Genügend Abstand, und doch manchmal zu viel Nähe. Bis die Haltestellen verstrichen sind, die Füße zurück auf die kalten Steine gefunden haben, die Dämmerung zögernd Farben in das Jetzt bringt. Das Blasse vertrauter Wege, das Beruhigende vertrauter Wege. Habt es mild heute!
Nächte, in denen kühler Herbst um die Häuser schleicht. Nächte, in denen Katzen trübe Schatten jagen. Nächte, in denen Geschirr klappert und Türen schlagen und die Träume sich weit unter den Kissen verstecken. Und dann wieder Wecker, Radiostimme, erste Schritte ins Dunkel, erstes wohldosiertes Licht. Das Spiegelselbst kichert, wenn man ihm den Rücken zukehrt. Lauwarmes Wasser aus alten Rohren, den Schlaf aus Gesicht und Augen zu waschen. Und dann Brot, Kaffee, Blick auf die Uhr. Gähnen. Einen neuen Tag ausbreiten, zurechtlegen, vermessen. Dinge, die man erledigt haben möchte, bevor die Sonne über die Häuser steigt. Habt es mild heute!