Nachmittag im Stadtgarten: Immer mehr Grün. Neue Tulpen entlang der Wege, dichter wuchernde Kräuter auf den Pfaden, seit dem Wochenende treiben auch die Äste und Zweige des alten knochigen Flieders und der Platz vor der Laube wird langsam wieder undurchdringlicher, schattiger, verwunschener. Kaffee neben dem Fenster, Bewegungen im Unterholz, Meisenverkehr, Holzbiene. Das feine Summen des Moments.
(Dense air still, humid and heavy with pollen. No easy breathing. A random breeze in the leaves of lilac and tulips. Then, grey clouds pushing across the horizon. A spreading shadow and some drops of rain on dusty stones. Afternoon with all its blossoms still converging to grey again. April mood.)
🛒Undesirable tasks: Buying groceries at the organic store. Repeatedly hit in the face by a cycling helmet carelessly hanging from a backpack and noticing both to probably be much more expensive than ones own bicycle. Lost in disturbing thoughts about envy, consumerism and privileged decisions to feel comfy first and foremost. Challenging conversations, another reality. No headphones to cancel the noise.
Ein Schritt weiter im Ablauf: Warten. Selten bleibt man bewusst und freiwillig länger in der Sonne, aber die Kälte des Laubenschattens motiviert zu Ungewohntem. Einige Nachbarn auf ihren Parzellen. Wenn der Faden der Kommunikation abreißt, bekommt man ihn schlecht wieder geknüpft und sucht sich eigene Dinge irgendwo abseits der Sichtbarkeit. Mönchsgrasmücke neben der alten Badewanne. Und ein Eichelhäher in den Bäumen. Genug im Jetzt, für den Moment.
📷 lost-in-moments
Datenmuster, Anmeldebestätigungen, Schwerlastverkehr, trockene Kekse. Welten überlagern sich, und im Garten wird das Grün fußfesselnd dicht. Vogelfutter, Eierschalen, Kaffeesatz. Eine Ameise rennt die Brombeerranke entlang, um die Wette mit ihrem Gegenspieler auf der Laubenwand. Kleiderwechsel neben dem Bücherregal: Rashomon und Obstbaumschnitt. Und Dämmerung, die sich in den Tulpen verfängt.