(Erster Morgen seit langem, an dem die Räume spürbar ausgekühlt sind. Erster Morgen seit langem, an dem man heizen möchte und spürt, dass die stählernen Rippen sich nicht erwärmen. Also ein zweiter Pullover, Wasserkocher, geschlossene Küchentür. Der Sprecher im Radio irrt durch Belanglosigkeiten wie die zwei Ameisen, die es mit der Gartenernte in die Wohnung geschafft haben und die jetzt über glänzende Fliesen laufen, einem Muster folgend, das wohl ihr Geheimnis bleiben wird. Auch: Erste Störungsmeldungen, unerfreulich, aber nicht unerwartet. Schneller Einstieg, routinierte Griffe, wenig Denken. An den Heimbürofenstern kratzt Regen. In jeder Hinsicht noch fern der Dämmerung. Habt es mild heute!)
(Weiterblättern. Aufgeschreckt, nicht verschlafen, nicht wach, immer wieder erstaunt, wie viel Zeit es mitunter braucht, sich selbst neu an der Realität auszurichten. Bilder und Geister im Halbdunkel zurücklassen, darauf harrend, dass der Morgen sichtbar werden mag. Noch kein Kaffee, Kinderlieder nebenan, eine Ahnung von Nebel über den Höfen. Die eigenartige Atmosphäre früher Sonntage. Habt es mild heute.)
Anderer Dorfmorgen, nur eine Woche und doch etliche Jahreszeiten weiter. Zu früh für die Kirchglocke, zu spät, nochmal richtig Schlaf zu finden. Dämmerungsgrau. Farbwechsel der Blätter. Restwärme in den Mauern, durchdringende Kälte aus dem Steinboden unter den Füßen. Vertraute Wege, schnellere Bewegungen, mehr Eile. Mit dem Öffnen der Tür fliehen die Vögel aus der Futterstelle in alle Richtungen, nur das Wackeln von Ästen lässt ihre vergangene Gegenwart erahnen. Wiesen und Garten ruhen unter treibenden Wolken. Nur zögernd wagt sich die Nacht aus dem Haus. Vermessen kleiner Welten, vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!
8am and on. A city slowly gaining speed today, it seems. Alternating types of rain. Collecting animals from patterns in clouds. Here be dragons. (Just what happens while cleaning up backlogs and issues before first calls.)
(Andere Morgenrituale: Dusche, erst zu heiß, dann zu kalt. Gespenster verjagen. Abgeschiedenheit des fensterlosen Bades. Stille im Haus, aber eine Ahnung anderer wacher Etagen, weil der Wasserdruck immer wieder beträchtlich schwankt. Den Kalender durchgehen, mit innerem Auge, die Blöcke einordnen und die Grenzen, die spärliche Leere dazwischen. Wünsche und Erwartungen nebeneinanderlegen, das Mögliche erfühlen. Dann Küchenkaffee. Knappes Frühstück. In die Spätnachtruhe der Höfe lauschen. Unsicher, ob die östlichen Dächer schon Dämmerung hinter sich wissen, ob der Freitag überhaupt schon begann. Habt es mild heute!)