(Die Stunden und Bilder variieren, die Stimmungen gleichen sich: Ein Teenager-Hoodie trägt einen verschlungenen Slogan, der das Bekenntnis zu Fleiß transportiert und nicht näher beschriebenen Erfolg versichert. Auf dem engen Parkbeton rangiert ein hochglänzender Sportwagen um ebensolche Lastenräder, man will sich zeigen, will gesehen werden. Der ältere Herr, der die Straßenzeitung verkauft, fällt auf. Ebenso fällt man auf, wenn man sein Kunde wird, und tut es trotzdem, oder vielleicht auch ein bisschen gerade deswegen. Dunstiger Horizont hinter dem Fluss. Es wird Abend.)
(9pm and a bit more. Home office is just another room for now. Window open wide, a sickle of moon in a halo of thin clouds, and a great Orion on a velvet dark nightsky, guarded by the more small stars the longer the eye is willing to gaze at. No words, very few thoughts. Trembling in the cold air, lost in stunned childish amazement.)
9pm and on. Halfway into the evening. Circling around too many things that seem worth digging into, eventually trying too much at once, ending up with a bunch more of poorly understood, poorly trained crafts. Trying to relearn the ability to focus. Until, eventually, noticing it's not the focus that has shifted but just the understanding of how one ticks, when the day finally may slow down.
Deutlich später: Rückkehr. Angeheitert, beschwingt, balancierend auf dem schmalen Beton, der dunkle Wiesen von Steinplatten trennt. Sterne im Stadtdunkel hoch oben, das Starren in die kosmische Leere und die gleichzeitige, nur mäßig koordinierte Bewegung erzeugen kurze Schwindelgefühle. Verlassene Wege, finstere Wohnblöcke, zwischen den Vierteln findet man sich allein mit gelegentlichen Straßenbahnen, vereinzelten Reisenden, die über leerem Asphalt rasen. (Irgendwann spürt man die eigenen Schlüssel vor der eigenen Tür klappern. Zumindest fühlt sich dieses Ende des Tages milder an; auf den Terrassen und Balkonen wird vielstimmig diskutiert, gelacht, hier und da geseufzt. Jemand singt Kinder in den Schlaf. Gläser klirren, in der Kneipe werden noch Bestellungen aufgegeben. Immer kurz vor dem Punkt, an dem die Grenze der Müdigkeit überschritten wird hin zur Ruhelosigkeit. An irgendeinem Wochenendabend im März.)
Verlässliche Unorte immer wieder: Baumarkt am voranschreitenden Samstag. Luft getränkt mit dem Duft von Holz, Metall, Farbe, Schweiß. Die Stimmung stets milde gereizt, man kommt anderer Leute Projekten in die Quere und stört durch pure Anwesenheit, während sich auf dem Parkplatz unter dünnen Wolken überdimensionale Autos anfauchen. Im Radio schreit man um die Macht und warnt und mahnt, und irgendwo rennt ein Emu über die Autobahn. Sonderbarer muss es nicht mehr werden.