Wieder so ein ungewöhnlicher Morgen, an dem die Zeit nicht zur Wahrnehmung und zum Wochentag und zu allen verschiedenen vertrauten Taktungen passt. Erwachen an der Grenze zur Helligkeit, die Fenster irgendwann auf halber Strecke durch die Nacht geöffnet und jetzt mit vielen Sinnen beobachtend, wie sich das frühe Leben in den Höfen ausbreitet. Krähe, Balkontür, Kaffeemaschine und irgendwo eine Katze, die fauchend letzte Geister verjagt. Decken und Kissen von sich stoßen. Durch die Flure schlurfen. Selbstwerdung, Menschwerdung mit lauwarmem Wasser auf der Haut. Wortlos und trüb beginnen neue Stunden. Habt es mild heute!

So here are the seconds in between the hours. The time to hear ones own heartbeat, ones own breath, the sound of ones own joints moving between rooms, silent as if any careless noise would be to wake up the whole house. Right now, to feel oneself one in everything, one with everything. Except sleep, maybe.

Voranschreitende Nacht, Blick auf die Fassaden und ihre immer noch wenigen, aber warmen Lichter. Der Herbst wirft harten Regen gegen die Scheiben, Wind reißt an Dächern und Bäumen und Mülltonnen. Irgendwo klappert Blech. Stangen der Baustellengerüste schlagen gegeneinander, gegen Sandstein, auf Asphalt. Eine schwere Limousine rollt vom Fluss her über die Straße, die Scheinwerferkegel wirken fast plastisch in der dichten nassen Luft. (Flaschen leeren. Einige Seiten weiter blättern. Im Text zwischen den Zeilen verlorengehen. Die Stimmungslage zwischen Schläfrigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung erkunden und ein schlechtes Gewissen nicht verstehen, das sich an allen drei Zuständen festhält. Gehäuftes Sinnieren über Zeit und ihre Irrungen. Heute ohne Mond. Have a pleasant night wherever you are.) 

Einige Stunden, etwas weiter: Wege durch verschiedenen Beton. Abgelebte Plattenbauten, in matschigem Laub versunkene Plätze, erste Weihnachtsmänner, die sich an vollgestellten Balkonen nach oben hangeln. Berufsverkehr, eine Frau mit schweren Taschen eilt zur Haltestelle, aber der Busfahrer hat keine Gnade, Türen bleiben geschlossen. Selbstgespräche und Headsets. Mäandern zwischen Wirklichkeiten.

Closing in on 4pm. Early breaks, late calls, the unsorted inbox and all the data oozing through the fairly loose grid of attention  today. Own camera image, shaken by pixel errors, reminding of old TV sets and stills from the other side of the world. Communication and glitches, and things lost in translation as just another small side-effect to consider.

Mittag und rüder Wind. Am Eckbalkon flattert eine Fahne, die sich mit den Wochen langsam auflöst. Der Student gegenüber hockt wieder vor seinen Büchern, hinter der Wand kichert das Kind mit seiner Mutter, ein Hörspiel erzählt vor sich hin. Dazu: Brot, ein wenig Obst, und Kaffee als Standard, der keiner Erwähnung mehr bedarf. Klettern durch den Kalender, gefühlt steil aufwärts, mit unsicheren Seilen. Aber zumindest ohne Nebel, von hier bis zum Gipfel. Eine Taube hockt auf dem Vordach. Die Welt jenseits der Straße wirkt vage und fern. 

8am, small-stepping forward, yet already ticked some checkboxes today and feeling both productive, surprised and falling for that giggling imposter again. The art of cheating oneself into a certain mood by just cutting tasks small enough. Or: Maybe sometimes just keeping steps that happen actually visible is a good thing on its own.