Kurz vor 7. Wind in den Gardinen, Spatzen auf dem Dach. Der Raum duftet nach dem alten Holz der wenigen Möbel und dem neuen Tag über Hof und Wald. Ein älterer Herr fährt auf klapperndem Rad durch die Wiesen, begleitet von einem kleinen wilden Hund. Wieder ruft der Kuckuck, in der Ferne ahnt man den Verkehr der großen Straße zu hören. Der Morgen wird Aufbruch und Rückkehr, aber noch hat er nicht begonnen. Also nochmal kurz die Augen schließen, vor dem ersten Kaffee. Und noch etwas wacher werden. Habt es hell...!
Auch dieser Tag kommt letztlich zur Ruhe. Schafe und Ziegen schlafen, die Feste in den Dörfern verklingen langsam wie die letzten Strophen sehnsüchtiger Lieder über den von früher Nacht feuchten Wiesen. In den Tannen hängen Sterne. Irgendwo blitzt Feuerwerk. Gläser leeren. Halb gefüllte Flaschen wieder verkorken. Eine Skizze kitzeln, bevor die Seite umgeblättert wird. Und dann im Mantel der Dunkelheit verschwinden. Erschöpft. Hoffend.
8pm and on. Out in the fields, enticed by the late day. Watching an Antonov on its lonely course heading west, glittering in sundown light. Some dogs of the village are out here chasing phantoms on dusty paths. A scent of illusionary early summer in everything again.
The sun in things. #outerworld #smartphonephotography #travel
Später spannt das Gesicht von Licht, Staub, Stadt. Ein Weg zurück durch Randgebiete, in denen alles abgegriffener, verbrauchter, pessimistischer wirkt. Zwischen rostigen Bahngleisen wuchert Unkraut, kleine Kinder spielen mit Zigarettenkippen auf dem Fußweg und werden hart zurechtgewiesen. Ein Auto rast durch den Kreisverkehr in die Ausfallstraße. Fluchtbewegungen am Sonntagnachmittag. (Und dahinter all die neuen Bilder, die die Stunden brachten, all die alten, die aufgewühlt wurden, all die Stimmungen, die durch die Jahre irren und sich nur manchmal ins Blickfeld wagen.)
Weiter östlich endet das Land. Träge fließt ein dunkler grüner Strom durch die Mittagssonne. Verweilen im Schatten, unter blauen Blüten. Auf der Terrasse des Restaurants weiter oben beginnen Konfirmanden ihr weiteres Leben. Der Moment ist ein Kampf gegen Ort- und Zeitlosigkeit, ein fremdartig vertrautes Gefühl von Süden.
(Dann: Die seltsame Unruhe von Nächten in fremden Betten. Früh erwacht, wieder eingeschlafen, schließlich aufgeschreckt mit dem irritierenden Gefühl, heute viel zu spät zu sein - ohne zu wissen, wofür. Der Morgen gehört einem stimmgewaltigen Kuckuck am Waldesrand und Bienen in den Büschen vor dem Fenster. Kopf in kaltem Wasser, dann in kalter Luft. Klarheit erfahren in simplen Gedanken: Wer zuerst den Tag zu Gesicht bekommt, der koche Kaffee. So denn. Habt es gut heute!)