Ortswechsel, Gebietsgrenzen und die Randbereiche, an denen alle Hüllen fallen und die Infrastruktur der Stadt sichtbar wird, staubig und rauh. Ein schwerer Güterzug dröhnt vorüber, man hört schnell auf, die Räder auf den Schwellen zu zählen. Auf dem Parkplatz des anderen Supermarktes sammel sich Arbeiter vor voll bepackten Transportern, werfen noch Pakete mit Wasser und Grillkohle auf die Ladefläche. Kaputte Schranke, Stau an der Bürogarage, und immer wieder der Effekt: Man kann lang in Fahrstühlen verweilen, wenn man nicht die richtigen Knöpfe zu drücken weiß. Immer noch nicht ganz anwesend.

Rostige Wand eines Containers, Blech, blau. Davor niedriges Gestrüpp, eine hölzerne Palette, stehend. Und ein Stapel alter Straßenlaternen, liegend.

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Keine richtigen Ideen, heute, für die Zeit in den Lücken. Beobachtungen des anderen Viertels aus sicherer Entfernung. Starkregen und keine Sonne, die ablenkende Schattenmuster zeichnen könnte. Vor der Haltestelle der Straßenbahn drängen sich dunkle Regenschirme und wirken von oben wie große reglose Pilze, ein junges Pärchen parkt Leihräder nebenan und rennt quer durch die Kreuzung in die Gasse hinein, Jacken über die Köpfe gezogen. Passanten führen mürrische Hund an ihren Leinen. Temporäre Flüsse im Rinnstein. Grautöne. Aber zumindest aufhellend.

Regentropfen auf einer Fensterscheibe, dahinter grauer Himmel und die Streben eines modernen Geländers.

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Erde an den Füßen, Spuren von Johannisbeeren unter den Fingernägeln. Es braucht einen Blick auf die Uhr, um zurück zum Moment zu finden. Flucht vor der Sonne und Gänsehaut im Schatten. Suche nach der Gestalt, dem Gesang der Jahresmitte, ohne allzu viel zurück blicken zu wollen. Der Rumtopf wird schwerer. Und langsam reifen auch die Brombeeren. 

Verschiedene Blüten in Nahaufnahme, umgeben von dunklerem Dickicht

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