Spätes Einschlafen, Erwachen gerade so weit vor dem Wecker, dass es wenig Sinn hat, die Augen nochmal für länger zu schließen, aber auch noch zu früh ist, schon aufzustehen. Und plötzlich findet man sich in der Bahn wieder, Kurzzug, stehend an der Tür, um weit genug weg bleiben zu können von Allem. Umtanzt von Ampeln und Laternen und Reflektionen von Ampeln und Laternen und den Blicken von Verkehrsschildern und Richtungspfeilen, die vom Asphalt her indifferent und kühl durch das Glas der Türe starren. (Im anderen Hof, Minuten weiter, duftet es nach Kaffee und Zimt, obwohl die Büros ringsum alle noch schlafen, und für einen Augenblick erahnt man dunkel den Hausmeister in irgendeiner Ecke bei seinem improvisierten Frühstück, findet das orangefarbene Glimmen aber nicht und sieht zu, dass man in den Fahrstuhl und wieder hoch über die Dinge kommt. Gruß in den Sonnenaufgang. Reihenfolgen und Durcheinander. Das Übliche eben, auch heute. Habt den Morgen mild!)

11am and on. Resolving tasks vs. delegating tasks. And the re-occurring pitfall: Solving things on your own is faster but will keep these on your table forever. Letting others solve things will improve a lot but involves an awful load of communication, a load of bridging difficult gaps in knowledge, experience and social skills, and overally slows things down. Difficult choice, each and every time again. 

Immer noch hallen Worte und Klänge nach, aber plötzlich hat die Stadt ihre Farbe gewechselt, bewegen sich Pendler und Ruhelose wieder in andere Richtungen, öffnen Büros entlang der Straße ihre hellen Augen und es wird Morgen: Träge, feucht, zögernd. Alles atmet heute Herbst von den verborgenen Höhen über die letzten leeren Brachen und die verschlafenen Außenbereiche bis hin zum Fluß, den verwitterten alten Mauern und den dekorierten Buden und Bäumen mit gelben und weißen Sternen in ihrem Windschatten. Erste Interaktionen heute in der Tiefgarage, noch immer keine Souveränität in Konversation abseits klarer Themen, insbesondere nicht so weit vor Sonnenaufgang. Gut, wenn man damit nicht allein ist. (Zweiter Kaffee. Grobe Agenda für die kommenden Stunden. Und noch ein paar Minuten gedankenloser Leere vor dem Einschwenken auf den heutigen Kurs. Habt es mild!)

(Mittag: Unregelmäßigkeiten, abgebrochene Verbindungen, unsynchronisiertes Multitasking. Zu viele Tabs geschlossen, zu spät bemerkt. Also: Fragmente zusammensuchen, in Gekritzel und Gedächtnis entlang der Unterhaltungen des Morgens. Über der Stadt scheint Herbstfrühling, oder Frühlingsherbst, zu liegen. Die Sonne findet souverän jede passende Lücke in den dichten Jalousien, und für den Moment herrscht Unentschlossenheit vor, was schwerer wiegt - Frust über das geblendete Blinzeln oder die angenehme Wärme im Gesicht. Dazu Pflaumenkuchen und Wasser, weil das Koffein wieder fahrig und nervös werden lässt. Unten werden Terrassentüren geöffnet, der Hausmeister verbringt seine Mittagspause am Hofteich, die Goldfische treiben fast reglos unter glattem Wasser. Dann klingeln die Köpfhörer: Wiederanlauf. Zweite Runde.) 

10am and on. Navigating contradicting requirements, getting used to the perception of stumbling your own yesterdays leg. Despite all personal doings and experiences, more than just once that kind of agile flight-by-sight kind of moving forward is tedious, error prone and time consuming. Sometimes, more traditional approaches to building things surely have a sweet spot.

Ortswechsel: Wieder milder Morgen, viel zu dicht gewandet, schmale Wege unter den eigenen Rädern. Ringsum erwachen Baustellen, Parkplätze, Seitenstraßen, Rangierbahnhöfe und das Gleisdreieck, der ungeordnete frühe Lärm tropft in die abgeschlossene Welt eigener Kopfhörer und zeichnet unruhige Bilder, die noch im Büro nachhallen in Stimmungslage, ohne dass man sich an Details erinnern könnte. Zweiter Kaffee, Küchengespräche, Erkenntnisgewinn: Wenn man früh schon über die richtigen Kollegen stolpert, zieht man sich ein Stück schlauer hinter den eigenen Bildschirm zurück, zerknüllt manche Planung und wirft sie schulterzuckend in den Papierkorb. Geschichten von Sonderlösungen, Lernkurven und bunter Farbe auf zerbrechlichen Fassaden. Manchmal muss es wohl so laufen. Habt es mild heute!

Halb durch den Tag. Entlang an jener Grenze, an der Automatisierung knapp mehr Aufwand wird, als die Aufgabe rechtfertigt - und man sich in Handarbeit wiederfindet, die dann trotzdem zeitraubend und fehleranfällig ist. Gelegentlich scheint es nur schlechte Lösungen zu geben. Aber immerhin hat der Mittag Kuchen. Zwischen Bäcker und Fahrstuhl wird der Wind eisig und nass, also beschleunigt man den Schritt, verschwindet im Schutz des grauen Betons und schließlich in den noch offenen Untiefen der heutigen Aufgaben. (Beschreibungen aktualisieren. Tickets schließen. Bemerkungen überhören, die nur Kraft kosten, aber nichts voranbringen. Noch keine Sonne bislang in den Wolken.)

9am and on. Caught between continuously reconnecting sessions and continuously getting distracted so they expire before any serious work has been done. There's a good mileage spent on this kind of boilerplate tasks, and at some point it becomes challenging to even remember what actually should be accomplished. (Also, on another note: Communication with group chats in a bigger meeting is a bad idea if the facilitator is both sharing screen and part of that very group. Know your distractions.)