(Schnelle Übergänge, kurze Wechsel. Wer abends den Dezemberbart stutzt, erlebt früh ein kaltes Kinn und fühlt sich seltsam nackt. Die Luft zwischen den Häusern ist frostig wie erwartet, ein eisiger Dunst liegt über allem, aber die Stadt bleibt leerer als befürchtet. Straßenbahn wackelt und quietscht über die Gleise, auf der Gegenspur steht ein Wagen mit Schneepflug, obwohl Schnee immer noch nur eine ferne Erzählung ist. Im Hinterhof zwischen den Büros fror abgebrochenes Schilf in immer dicker werdendes Eis, auf dem der Schein erster erwachender Flure liegt. Auch heute: Küchenkontakte. Zurückgelassene, freigegebene Schokolade. Offene Arbeitsstände mit Notizen, zur Erinnerung für den Tag - damit blieb das Thema im Blick, nur der Grund ging verloren. Aber immerhin. Einen Kaffee weiter wird sich Form schon einstellen, so oder so. Habt es mild heute!)
(Der Regen wird erst unterwegs wieder dichter, tanzt im matten Strahlerkegel über den Pfützen, bildet an Kreuzungen einen löchrigen Vorhang, durchdringt ohne besondere Eile Hose und Haare und tropft von der Nasenspitze. Alles ist etwas lauter in solchen Momenten, die Strecke wird länger, die Details am Rande verschwimmen im Versuch, sich möglichst schnell wieder der Witterung zu entziehen. Dann: Beton unter den Füßen. Neonröhren flackern. Der Hausmeister räumt den fast leeren Keller auf. Im dunklen Büro gegenüber blinken Telefone und halbschlafende Bildschirme um die Wette. Also Büroküche. Maschinen in Gang bringen. Erster Kaffee, erster Haken auf der Liste der Dinge, die die Tagesroutine formen. Noch bietet das Jetzt etwas Raum dafür. Habt es mild heute!)
Stück für Stück etwas mehr zurück: Leere Straßenbahnen, leere Haltestellen. Die eigenen dünnen Reifen auf leeren Plätzen. Halbmond hinter Wolken wild und unstet wie der Wind weit vor der Dämmerung. Erste Kontakte an Kreuzungen, Erörterungen der Lage im Keller und Treppenhaus, bis man die Etagen hinter sich legt und der Atem knapp wird. Wand aus stickiger warmer Luft hinter der Bürotür: Eine Woche einsamer Maschinen liegt zurück, der erste Eindruck lässt vermuten: Es war länger. (Fenster weit öffnen. Sich zu der Entscheidung gratulieren, den eigenen Radius vor den Feiertagen halbwegs aufgeräumt zu haben. Küche, Kaffee, Tagesplan. Und eine kleine Box für die Momente dazwischen. Habt den Morgen mild!)
1pm and on: Explaining in detail tools and procedures. Sometimes things are less obvious than expected, sometimes challenges are big enough to keep people from feeling comfortable with what they're supposed to do. In all cases, outcome is a weird mix of unsafety and uncertainty, and a mental eye sees estimates explode and timelines break. (Standing next to the playing field, watching opposing players run for an imaginary ball, and wondering whether this day has seen enough weak analogies of people moving in real-world space.)
Wieder halb durch den Tag, alles fühlt sich noch früher als sonst an. Einige Punkte fallen aus der Liste, das Gros der berührten Themen indes ist langwierig und zäh. Nebenan diskutiert ein Entwickler einen komplexen Fehler, und im weitestgehend leeren Raum bleibt sein Geheimnis, dem die Erklärungen genau gelten. Bürohund schläft vor seiner Zimmertür, lässt sich die letzten der heutigen Sonnenstrahlen über das Fell wandern, ignoriert klingelnde Telefone und Vorübergehende geflissentlich. Einige Schreibtische weiter singen Lüfter der schweren Maschinen in einem eigenartigen, schiefen Chor. Noch kein Glühwein, aber zumindest Aprikosenkuchen. So geht es wohl auch.