Neue Dämmerung. Schnell kennt man die Richtung des frühen Lichts, hält die passenden Vorhänge länger geschlossen und verliert die nächtliche Ruhe trotzdem beizeiten. Vielleicht sind die Dinge entspannter, wenn man die innere Taktung akzeptiert. Nebenan rumpeln Stühle, irgendwo in den Wiesen treten Schritte auf harten Weg, noch lauter jetzt, da sich das Dorf immer noch zum Morgen durchringt. Tasche gepackt, Gedanken reisefest verknotet und in mentale Kisten verstaut. Kaffee, schwarz, zu dunklem Brot. Bevor die Woche weitergeht. Habt es mild heute!
Deutlich später. Restlicht und Rotwein. Unsortierte Eindrücke, eine Fledermaus einsam über der Kreuzung und vielleicht schlafen freundliche Gespenster in den alten Hainen. Gelegentlich bellen wieder die Hunde, aber es klingt eher wie ein kurzes Aufschrecken aus dem Halbschlaf. Der Bach schweigt, und alles atmet die Kühle des Waldes. Have a pleasant night wherever you are.
9pm. Returning to temporary havens once again. Counting heartbeat, steps, miles. Watching the sun disappear for today, the shades of the trees grow into the other neighbourhood. A story of hours and how they passed.
Ferner: Postpunk im Schatten, und wenn man einmal zur Ruhe gekommen ist an Tagen wie heute, fällt ein Neustart extrem schwer. Wasser trinken. Film wechseln. Über die Eigenheiten von Analogfotografie, die immer noch starke eigene Unschlüssigkeit nachsinnen. Und in all dem hoffen, dass der Abend mit weichender Sonne auch Milde bringt.
Der Morgen, das fremde Bett, die flüchtigen Träume. Erste Orientierungsversuche, vor allem hinsichtlich der Frage, an welchem Punkt die Sonne ihren Weg ins Tal findet. Mehr und andere Vögel singen, so nah am Wald. Irgendwo rangiert ein größeres Auto, aber nur kurz, dann liegt wieder Stille auf den Hängen und Felsen. Kein Blickkontakt mit dem Spiegel vor einem ersten Kaffee, dafür immer die tiefe, neue Freude auf ein Frühstück ohne Eile. Habt es mild heute!
Schließlich: Ein Abend findet Ruhe, nur aufgerüttet dann und wann durch das Bellen der Hunde, das von immer anderen Enden des Dorfes aus über die Häuser tönt. Irgendwo verbrennt Holz, das Glas ist leer, noch immer hängt etwas Licht in den struppigen Bäumen und die Stunde fühlt sich später an, als sie ist. (Den Gedanken noch etwas nachhängen, Fokus auf die kleine Welt. So gut es geht, und immer mit etwas schlechtem Gewissen. Have a peaceful night wherever you are.)
6pm. Challenges of acquiring food when a tourist region went into vacation mode itself. And that's already after having given in to cash being mandatory and non-negotiable. Hunting summer stories in old meadows, while the church clock keeps cautious track of fleeing time.
(Auch: Pfade anderer Touristen kreuzen. Sinnieren über die Tauglichkeit von Kleidung, insbesondere Schuhen. Über das Beige und Braun. Über das Alter der Anderen. Und die Frage, wie sehr einen das Gefühl der Eigenwahrnehmung täuscht.)