Nach dem Vormittag: Den Regen unterschätzt. Durchweichte Kapuze auf nassen Haaren, trotz kurzer Wege. Supermarkt des geringsten Misstrauens, Feilschen mit Leergutautomaten - Beharrlichkeit gewinnt, Unverständnis staut sich auf. Nebenan kaufen zwei junge Frauen Obst und klagen über Qualität und Preis der Äpfel, die Räder ihrer Kinderwägen hinterlassen dicke feuchte Spuren auf glatten Fußboden. Aus den Lautsprechern erklärt eine heitere Stimme die laufenden Aktionen, mit Konsum den Herbst attraktiver werden zu lassen. Wasser trommelt Dachbleche, die Marktleiterin streitet am Telefon mit einem Lieferanten und verpackt spürbaren Zorn in knappe, messerscharfe Formulierungen. (Früher als sonst und trotzdem zu spät. Verzug in allen Punkten, zunehmend als Dauergefühl.)

Closing in on 9am. A change of weather and a morning sticking to a grey that seems to wash out even into the early autumn colours of the backyard trees. Muted conversations. Books half-opened. No rain but wet roofs, just a few windows opened, morning traffic, morning noise. 

Früher Morgen, immer ein wenig verknittert, jeden Tag in anderen und doch irgendwie gleichen Falten. Lauwarmes Wasser, dann erster Kaffee aus derselben blauen Tasse mit Muscheln und Seestern. Ein stummer Gruß nach gegenüber genickt, zum einzigen Fenster, das bislang auch erhellt ist. Ferner: Jene Frage, die seit dem Abend umtreibt, in eine Nachricht formulieren, und den Entwurf doch wieder zu löschen nach nochmaligem Querlesen der Historie und der Einsicht, dass sich manche Details nur zu bestimmten Zeiten offenbaren. Immerhin. (Mond treibt über der Betonbrache, in einem kleinen See aus Licht. Fern klingelt eine Straßenbahn. Der Takt wird wieder lauter. Habt es mild heute!)

4pm. Slowly on. Entangled in loose ends, some waving wilder than others. Unsure what to make of that, or how to best wrap things up in a structured manner. An influx of the new, while the old is stuck somewhere down the pipe. Giving up on coffee, focussing on the small knowing the hours have processed too far to leave room for the big things today.

Mittag, an der Straße. Bäckerei ohne Kuchen. Eine Kehrmaschine rollt in Schrittgeschwindigkeit den Bordstein entlang, wirbelt Staub und erste Blätter auf, zieht eine feuchte Spur hinter sich her, die nach Sommerregen und Asphalt duftet. Zwischen den Kreuzungen ist eine Gruppe junger Männer in orangefarbener Kleidung zugange, Vermessungspunkte aufzustellen und auszurichten. Gelegentlich kratzt eine Stimme aus einem Funkgerät, dann bewegt man sich einen Meter in irgendeine Richtung, Tanz ohne Kontakt und in Zeitlupe. Sonne hinter dem Zenit, kühle Luft. Ruhelose Pause.