Zwischen neuen Wolken fühlt sich der Mittag anders grau und verpeilt an. Im Nebenhaus sind Handwerker zugange, mit schwerem Gerät laute Dinge an den Stahlgerippen der Balkone zu tun. Das junge Paar aus dem Erdgeschoss trägt die Rennräder auf den Bürgersteig, rückt Brillen und Helme zurecht, verschwindet stadtwärts schneller, als die Augen folgen können. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens feiern Angestellte die zurückgekehrten Urlauber, eine Ahnung von Inseln und Strand hallt mit angeregten Gesprächen durch ansonsten weitestgehend leere Gänge. Weißbier auf einem gesonderten Warenträger, etwas abseits des gewohnten Sortiments. Und Herbstblumen in Kunststoff-Folie, die sich mühen, unter dem kalten Neonhimmel mehr als nur einen bedauernswerten Anblick zu bieten. (Pause, nurmehr als vorübergehender Tausch von Eingangssignalen. Immer noch halb im Kalender: Zwei Felder vor, eine Karte ziehen, nicht aussetzen.) 

(Vague agendas. Or: How meetings change and take its own direction if including people that weren't initially assumed to be around. And the challenge to still move into the direction planned without too many detours or intervention. Flow as a goal.)

9am and on. Wrestling priorities, complexity and protective reasoning. Or: Finding the right words to wrap unsatisfactory explanations. In the end it's all software, where absolutely everything's possible, nothing's easy and nothing's to be taken as granted. (A silver lining across the river horizon. Wet roofs, no rain.)

Manchmal sind gute Nächte jene Nächte, die einfach ohne Wahrnehmung und Traum verstreichen, kaum länger als ein Augenblick. Bislang hat die Stunde weder Gesicht noch Stimme, Treppenhaus und die Türen links und rechts davon verharren in Stille, dunkle Höfe duften intensiv nach Herbstwald. Kurze Anflüge von Tätigkeit, kurzer Handlungsdrang, aber letztlich ertappt man sich selbst dabei, am Tisch sitzen zu bleiben, mit verschränkten Armen, auf den Wasserkessel zu warten, Muster ins Summen des Kühlschrank-Aggregats deuten und zu wetten, mit niemand, um nichts, ob der Bus, der hinter den Häusern näher kommt, an der Haltestelle stoppen wird. Rollkoffer und Linienflieger, Fahrzeugtüren öffnen und schließen, zögernd findet sich der Tag. Habt es mild heute!

4pm, cautiously moving a little further. Unscheduled inbound calls, and loud neighbours lost in chores at a somewhat surprising time of day. Too, the sun finally made it, once again showcasing how dusty windows may turn after a summer filled with rain and wind. Yet, no actions planned on that behalf, by now.

Unwägbarkeiten voranschreitender Monate, auch: Widrigkeiten von Heizungsanlagen, als mentale Dauerbeschäftigung. Beseitigen von Problemen durch Verschleppen von Verantwortungen. Hausmeister zuckt entschuldigend mit den Achseln, zündet sich eine Mittagszigarette an und schiebt die Mülltonnen in ihrem Quartier zurecht. Also dicke Pullover, heißer Kaffee., Erinnerungen an den Sommer. Ferner haben es die Paketboten heute zur dritten Reihe geschafft, blockieren gelegentlich die Durchfahrt und tragen besonders große und viele Kartons über die feuchtgrauen Bürgersteige. Die Studenten-WG fährt Großeinkauf, mit Anhänger und Taschen, und das Sortiment lässt die eine oder andere Frage aufkommen. Dumpfe Bässe aus einem tiefergelegten Kleinwagen, ungewöhnlich viel Menschen an der Haltestelle. Graue Wolken. Immer noch keine Sonne.

9am and on. Clusters split. Networks unlinked. Connections failing. The uncanny feeling of data flowing out of cut pipes into an endless undetermined void between the well-defined spaces of logic on well-separated machines. Maybe this is where most of the relevant information is to be found these days, if at all.

Früher Morgen, einmal mehr; Sinnieren über den Schlaf und seine brüchige Qualität. Regen blieb eine vorübergehende Erscheinung, durchdrang das Hofgrün und die Straßenbäume. Erster Verkehr rollt über nassen Asphalt, auf dem Parkplatz rangiert ein Transporter in einer viel zu engen Bucht, kommt auch mit vielen Zügen nicht recht voran, gibt schließlich auf und verschwindet weiter stadtwärts. Wieder unerwartete Zwiegespräche mit dem Drucker, keine neuen Erkenntnisse, immer noch kein Muster zu erkennen in seinen sporadischen Wortmeldungen. Also Post sortieren. Wiederkehrende Benachrichtigungen abmelden, die Liste für den neuen Tag befüllen. Immer noch knapp vor dem ersten Kaffee, warum auch immer. Habt es mild heute!