(10pm and not that much further. Still clinging to ideas of a cooler night, even though sure this will stay but a desire. Somewhere, someone is practising on an old guitar and it seems a lengthy and challenging process, starting with difficult tunes while missing some essential basics. Watching the lights go dim again. Closing eyes for a moment, just to tell whether the evenings scent matches the personal perception of time of year. Seems reasonably close. Have a peaceful night everyone, no matter where you are.)

Dann schreckt man plötzlich auf und stellt fest, dass Sonne und Wolken weiterzogen, das Licht seine Stimmung, einige lose Enden ihre Form und Farbe verändert haben. Erschrickt für einen unfassbar kurzen Moment, in dem man heftig und umfassend hinterfragt, wo man ist, wer man ist und was man tut. Fängt sich selbst schnell ein, um zu merken, nur eine knappe Viertelstunde gedöst zu haben im einigermaßen erträglichen Mikroklima zwischen Schirm und Forsythie. Packt seine Sachen, halb benommen, um dem Weiterziehen der Dinge zu folgen, wieder stadtwärts, in den Abend. (Und irgendwie hoffend auf noch einen Restbestand an Inspiration, an Konzentration, im Heute unter dem Pastellhimmel.)

Unten schiebt ein alter Herr einen Rollator über holprigen Pfad, hält an jedem zweiten Fenster inne, um durchzuatmen und einen verstohlenen Blick auf die Geschichten des Abends zu erheischen. Eine Gruppe von Teenagern schlendert flusswärts, Zigaretten und Bierflaschen in den Händen und sorgsam auf jene Marke bedacht, die man trinkt, wenn man zu einem ganz bestimmten Kreis gehören will, mit dem einen sonst eigentlich nichts verbindet. Parkende Autos, soweit das Auge reicht und heute offenbar sortiert nach Farbe, zur Kreuzung hin wird der Straßenrand immer heller und sichtbar schmutziger. Laute Musik spielt, jemand singt im ebenso enthusiastischen wie talentfreien Zustand Musik der 1970er in das Viertel. Tiefe Schwalben, fast auf Armeslänge nah vor der Fassade. Der Tag vergeht mit weichem Licht. (Have a calm night wherever you are.)

8pm and on. The borrowed music coming to a quiet break. Flowers fall asleep, butterflies dissappear to wherever they spend the hours far from the sun. Third person stories. The streets the meadows the river the clouds, and a sky belonging to a past much more than to a present. 

11pm. The distant thunder, and a resembling heartbeat. Night hides all clouds, as well as the small furry creatures that roam these open spaces now. A wilderness in a human-acceptable order only by day, but maybe this is just how it generally is. No stars to guide. Dimly lit paths. Feet on wet, slippery ground, not just but also mentally. Have a somewhat calm night wherever you are.

(Schließlich, Landabend. Dichte Stille über den Wiesen, vereinzelte Fledermäuse oder zumindest Vorstellungen davon. Ganz fern ein Feuerwerk, ein altes Moped lärmt den Weg zum Wald entlang, schiebt einen trüben Kegel aus Licht vor sich her. Gegenüber schließen ratternd die Jalousien, verstärken die Trennung zwischen Innen und Außen, und für einige Augenblicke bleibt man auf der leeren Straße stehen, fühlt die Restwärme des Freitags unter dünnen Sohlen, das gänzliche Fehlen der städtischen Vibrationen, und hängt Gedanken nach über Platz für sich, den eigenen Platz in Strukturen, Handlungsspielräume und Lebensentwürfe, während sich die Woche langsam davonschleicht.)

Beyond 10pm. Some conscious thoughts left to reap what dropped out of the late day. An invisible summer party moving forth in some backyard, just close to the point where music turns more quiet and a certain melancholy will sneak into every other moment. Too, trying to make eye contact with the sickle moon again but she seems busy drifting through dark city trees. Waiting, patiently. (Have a pleasant night wherever you are.)

Einiges später: Verbindungen umhängen, noch einmal einwählen, gewohnte Stimmen hören, als hätte es mittlerweile keine anderen Tage gegeben. Routen verändern, Abläufe beobachten. Erwartungen und Messungen übereinanderlegen und die Interpretationen nicht verstehen. Noch kein richtiges Ohr für das Abendleben im Viertel, die Schwalben über den Dächern, die von Lachen durchzogenen Gespräche unter dem Balkon, vor der Kneipe. Immer noch viel zu warm.