Abgekoppelt vom Takt, Grauherbst in den Seitenstraßen neben ebenso grauer wie einfallsloser Büro-Architektur, in Gedanken die Kanten und Muster der Blätter umreißend, die sich auf dem alten rostigen Golf neben der Einfahrt türmen. Etwas weiter verkauft die Bäckereifiliale Pfannkuchen in stetig größerer Bandbreite, die Dame hinter dem Tresen trägt eine Clownskappe und dazu ein Shirt, dessen versuchte Komik im hektischen Mittagsgeschäft verpufft. Am Imbiss diskutiert eine der üblichen Schülergruppen die Lage Aller Dinge; man lernt, einmal mehr: Es herrscht kein Mangel an Menschen, die Humor für sich reklamieren. Und es herrscht kein Mangel an Menschen, bei denen dieser Humor nicht mehr zu umfassen vermag als platten Spott über die Dummheit beliebiger Anderer. (Kragen hochgeklappt, Mütze richten. Es ist kalt und manchmal kommen die besten Ideen auf merkwürdigem Terrain. Windstiller Mittag unter einem sonnenlosen Himmel.)
10am and on. Rescheduled to carefully arrange hours around new priorities. The first thing to always happen is being piled with data. And the remainder of time and effort usually sinks in retrieving that little meaning to be found in there. No patterns emerging.
(Wer auf das Rad verzichtet, wird langsam klarer neben übermüdeten Gesichtern, neben jungen Männern, die in der Bahn einen Wochenvorrat an Fleisch auf ihrem Frühstücksburger verzehren, inmitten von Thermosbechern mit seltsam duftendem Kaffee und Videoschnipseln auf kleinen Displays und übermäßig dosiertem Parfum. Und viel zu vielen Eindrücken, die einen überrennen, überfluten und erst wieder durchatmen lassen, als die Füße wieder Straße unter sich spüren. Ruhe des Büros, nach Lärm der Strecke.)
Halb durch die Woche, kurz vor der Mittagsstunde. Wege finden, in denen man Ruhe begegnen kann, abgekoppelt vom allgemeinen Lärm. Es funktioniert selten. Ein Makler in edlem Zwirn ordnet eine Gruppe junger Menschen vor der Tür für eine Wohnungsbesichtigung. Aus dem Haus gegenüber tönen Hammerschläge und zwischendurch Musik, die den Werkzeuglärm noch wünschenswerter macht. Eine neue App für den Supermarkt, schwere Autos, Börsenkurse, Nahes und Fernes, die Welt schulmeistert und erklärt, irgendjemand gewinnt immer und irgendwie verlieren immer diesselben und hoch auf der Laterne sitzt wieder die Krähe und mustert reglos das Treiben in der Straße des anderen Viertels. Immer noch golden die Bäume und Büsche, aber der Herbst fühlt sich gerade kalt und grau an.
10am and on. Wearing different hats again, briefly rotating them as needed. Feeling hair below grow thin, feeling head below confused at this frequency of changing context and mood again. (Along the lines, colleagues are into discussing security means and as obvious most insights are, as helpless everything else feels.)
Dann, Büro. Zweiter Kaffee. Vorbereitungen. Liegengebliebenes. Filter aktivieren, Themen stummschalten. Konzentration auf die eigene Nasenspitze, für ein paar Momente. Und Energie bündeln auf die Dinge, die sie heute brauchen.
Schon wieder halb durch den Tag. Unten leert ein kühler Herbst ohne große Eile die Äste der Hofbäume. Irgendwo in einem Büro wird lauter diskutiert, der Ton lässt im Dunklen, ob die Stimmung geladen oder freundlich ist. Neue Gesichter, in den Fluren und im Treppenhaus. Graue Tauben auf grauem Beton. Anrufe in Abwesenheit, Benachrichtigungen, Schlagworte und vorsichtiges Schleichen durch den Kalender. Immer bemüht, nicht auf die Linien zu treten. Wenig Licht unter dichten Wolken, aber zumindest verzichtet der Mittag auf Regen. Die Stimmung wäre eher nach Schnee.
10am and on. Short intervals, different people, random issues. Phone ringing, interrupting already fragile processes of thought. That mode again: Communicate, collect, write down, forget at least for now. There will be a time to wrap it all up. Later. Maybe.