Bürotüren schließen. Post und Kaffee auf dem Schreibtisch. Das Rauschen der Springbrunnen fällt nur für ein paar Augenblicke auf, dann setzt sich das Hier und Jetzt wieder zusammen und man ist angekommen. Nochmal kurz Augen schließen, nochmal die Bilder der vergangenen Tage abspielen, nochmal die Grenze entlanglaufen, die zwischen dem Selbst und dem Rest der Welt verläuft und die sich mitunter beliebig gewohnt oder beliebig fremd anfühlt. Dann wird alles schneller, dann kommen Takt und Woche wieder zu ihrem Recht. Habt es mild heute!

4pm and on. The planned flow, the unplanned deviations. Conversation via old-fashioned means of exchange. Terms not heard in quite a while. And a bunch of new things for the pile of open issues.

Mittag. Stachelbeerkuchen, Büroküche. Der Zettel mit der erklärungslosen Zahlenfolge, der seit einigen Wochen dort an der Pinnwand hängt, hat sich zwischenzeitlich zu einem wahren Kunstwerk aus Rechnungen, Deutungen, Anmerkungen entwickelt. Und Tag für Tag fällt es schwerer, der Versuchung eines zusätzlichen Beitrags zu widerstehen. Durch die Flure weht milde Frühlingsluft, einige Menschen aus dem Erdgeschoss haben Pausen und Besprechungen dorthin verlagert, immer wieder neugierig gemustert von den Schülern, die den Weg zur Haltestelle über den Innenhof abkürzen. Währenddessen werden Tickets geschlossen, Aufgaben verschoben, einige brennende Themen erledigen sich von selbst. Und der April schlendert unbeirrt weiter.

Der Wecker verstummte. Sonnenaufgang hinter den östlichen Giebeln. Anderer Morgen, kurze Woche, verschobener Rhythmus. Katze sitzt im Regal und beobachtet uninteressiert die Tauben auf dem Vordach. Das Viertel kommt langsam wieder zu sich, der Wasserkocher tritt seinen Küchendienst an. Also: Benachrichtigungen aus den ersten Posteingängen wischen; die Pflaster des vergangenen Abends hielten soweit. Strecken, kurz tief atmen, sich mit dem ungewöhnlichen Gefühl neuer Kleidung anfreunden, die noch nicht ganz die gewünschte Form fand (und sich in diesem Zustand recht gut wiedererkennen). Genügend Montag in allem. Habt es mild heute!   

Closing in on 4pm. The beauty of alternative options. And the time spent on pondering competing approaches that are equally imperfect - usually, it's not a question what to win but rather what not to lose. (Emptying todays last cup of coffee. It's all afternoon and water from here.)

Mittagswolken. Gelegentlich durchbrechendes Licht lässt das Grau noch schwerer erscheinen. Viele Bälle in die Luft geworfen, einige gefangen, einige sind verschwunden. Balance auf einem dünnen Seil, den Hochstapler beständig im Nacken. Das Nebenbüro erfüllen angeregte Diskussionen, bislang ohne Spannungen, aus der Küche klappern Tassen und Teller. Traut man sich auf die Terrasse, spürt man nachdrückliche Kälte, also zieht man sich wieder in die Zimmer zurück, hält sich an warmen Getränken fest und sucht nach einem Einstieg in die nächste größere Aufgabe. (Der Computer hat Mikrophon und Kamera vergessen. Keine Verbindung. Dafür zusätzliche Wege. Und die Freuden von Komplexität.)

10am and on. Handling those unplanned calls between the planned ones. Not always the topics that spark enthusiasm. And not always the methods one would make use of by oneself. (Island stone meditation, office desk edition. Sometimes one needs to counter noise and unrest.)

Etwas weiter: Erwachen an der Frostgrenze. Kalte Hände, kalte Wangen. Rote Ampeln, grüne Ampeln, Tauben auf leeren Plätzen und die guten Geister der Stadtreinigung, die in orangefarbenen Overalls neben ebensolchen Fahrzeugen durch den jungen Tag ziehen, den Dreck aus Rinnstein und Gullis zu räumen. Das Café nebenan senkt seine Markisen, die Türen sind noch geschlossen und von innen beschlagen. Dann taucht man wieder in die Gassen ein, sucht sich Schleichwege und ruhigere Ecken, weil die frühe Stunde nichts weniger braucht als Rangeleien mit genervten schnellen Sportlern. (Schießlich: Büro. Zweiter Kaffee. Erste Mails. Das Beruhigende der gewohnten losen Enden. Und etwas Sonnenaufgang über dem östlichen Beton. Habt es mild heute!)