Zwischen den Aufgaben, zwischen den Stunden: Kuchen und Standby. Infrastrukturbewegungen, Warten auf Fertigmeldungen, während der Kaffee erkaltet. Ein bulliger Hüne in ölverschmierter Handwerkerkluft tritt an den Bäckertresen und bestellt Krapfen und Brot, in einer unerwartet sanften, warmen Stimme; die eigene Wahrnehmung ringt in jeder Hinsicht mit Vorurteilen und den Schuldgefühlen, die sie sofort nach sich ziehen. Jenseits der Straße, vor dem Kosmetiksalon, steht eine junge Dame, versteckt in Umhang und grüner Gesichtsmaske, und raucht. Milde Sonne über dem Viertel, ein immer noch überraschend kalter Wind, und jede Menge merkwürdige Realität am Wegesrand.

Almost 10am again. Moving appointments across days and hours. Like solving a complex puzzle, but in a collaborative mode, surrounded by fog and in early morning dawn. Outcome - always uncertain. (Meanwhile, the machines are running to limits again. The usual cycle: Reconfiguring. Restarting. Wondering.)

Close to 4pm again. The colleague that has left for vacation today briefly returned to the office just to provide the crew with baklava and a whole load of other sweets "for reasons". A pleasant surprise, a pleasant chat, learnt many things in a very short time, including once again the limits of ones own daily experience and knowledge relating to the life of others.

Mittag, kein Orts-, aber zumindest Raumwechsel. Freundliche Kälte über den Höfen, gegenüber wird eine andere Küche aufgeräumt und Eingangspost sortiert. Auf dem Dach sitzen zerzauste Tauben zwischen den Metallspießen, die sie eigentlich fernhalten sollten. Unten fegt der Hausmeister wieder achtlosen Rauchern nach, mit der Gelassenheit eines Mönchs, dessen Rechen das Gras eines Klostergartens durchkämmt, und möglicherweise gibt es schlimmere Herangehensweisen an die  Tage als diese. (Offene Kanäle, Ton, Bild. Fenster schließen. Nochmal Kaffee, nochmal Durchatmen. Und sich ein paar Minuten gönnen, das nächste Thema zumindest grob wieder zu vergegenwärtigen. Sinnieren über Umrüstzeiten und Reibungsverluste. Wenig Sonne in den Augenlidern.)

Sun peeking through clouds. Dirty reflections on windowblinds. Opposite office workers welcoming customers in the meeting room, dress code and gestures suggest facing a rather tough round to start. (Also: The joys of replacing cryptographic information across complex systems. Once in a while, it helps seeing which parts can break due to this, and how. 10am and on, day's still slowly waking.)

Plötzlich ist die Welt wieder hellgrau. Regen zog über das Land, ließ Wolken und nasse Straßen zurück, an deren Rändern Vögel in den Pfützen baden. Plötzlich ist Frühling, der sich nach der vorübergehenden Sommerhitze wie ein Herbsteinbruch anfühlt, und geordneter als das wird es für den Augenblick wohl nicht. Anderes Viertel, Glocken längst verhallt, neue vertraute Fremde, anhand deren Routen und Kreuzungspunkten man die eigene Position auf der Strecke des Morgens verorten kann. Alles hinreichend unscharf, versteht sich. (Schließlich: Büro lüften. Für eine kurze Zeit das Spiel der Kräne hinter dem Häuserblock beobachten, und die Bahnen, die stadtwärts rumpeln und unvorsichtige Fahrzeuge anklingeln. Zweiter Kaffee, ein paar Wortversuche mit noch kratziger Stimme. Im Erwachen. Immer noch. Habt es mild heute!)

Mittagspause und kurze Wege. Bis dorthin und zurück, mit Kuchen. An der Kreuzung überspannt ein schmutziges Zelt ein großes Loch im Bürgersteig, aus dem Werkzeuglärm und knappe Anweisungen tönen. Quer daneben parkt achtlos der zugehörige zeltfarbene Transporter. Aufkleber loben des Handwerks goldenen Boden, natürlich nicht, ohne im gleichen Atemzug andere Bevölkerungsgruppen geringzuschätzen. Man gewöhnt sich an Dinge. (Fenster der Häuser, weit geöffnet. Ein Kopf mit lockigem Haar schreit in ein Telefon, die Wortwahl so derb wie die Lautstärke. Stickige Wärme steht zwischen den Fassaden, nur gelegentlich bewegt von ebenso warmem Wind. Weiterziehen, mit dem Tag.)

Nur Augenblicke weiter: Sonnenaufgang hinter Bürofenstern. Eine dunstige, grelle Scheibe inmitten von Wolken und Flugsand. Durch die Innenhöfe schlendert eine größere Gruppe Schüler zur Bahn, mittleres Alter, halbwüchsige kleinere Jungs wuseln um größere Mädchen herum und versuchen mäßig erfolgreich, positive Aufmerksamkeit zu bekommen. Tauben suchen nach Landeplätzen, auf dem Wasser treibt ein Pärchen Enten. Noch keine Schritte in den Fluren, noch klingt der Takt leise, kann man die ersten Kurven in der Bahn und Geschwindigkeit nehmen, die sich in der Stunde richtig anfühlen. (Zweiter Kaffee. Gesicht im kalten Wasser. Und dann wieder los. Habt es mild heute!)