Deutlich später. Straßen und Kreuzungen zurücklassen, wieder verschwinden in den eigenen Gefilden, in denen die hellen Tulpen der Woche immer noch dorthin blicken, wo heute die Sonne ihre flache Bahn über die schwarzen Dächer zog und die Scheiben sich langsam mit neuem Staub und Dreck verhüllen. Noch einmal die Kerzen entzünden, für heute. Nur sehr zurückhaltend tritt Wärme aus ihrem Versteck. Nur sehr zögernd wagt sich der Geist in andere Themen, andere Bahnen. Da ist immer Stille, wenn es sie braucht. Aber manchmal dauert es länger, manchmal ist es fordernder, bis man sie wirklich zu fassen bekommt. (Es gibt weit mehr Sterne als Wolken. Von Wald und Fluss her atmet Frost in die Stadt.)
Und fast Nacht. Die Musik ändert sich vorsichtig, auch nicht mehr bewusst, eher wie ein Hauch, der einfach die Himmelsrichtung wechselt, den Duft, die Schärfe, ohne sich dabei wirklich fundamental zu ändern. Gegenüber werden große Kerzen gelöscht und Balkonstühle zusammengeklappt. Über der Satellitenantenne blinkt ein erster Stern, Ahnung oder Hoffnung im weichen Schwarz. Schon werden die Gedanken schwerer, Wahrnehmung der Zeit ist verbogen und schief, Gefühl und Uhr kommen nicht überein, was die Stunde geschlagen hat. (Die Flasche leeren. Der Dunkelheit spielen. Zwischen hier und dem Montag verloren gehen. Solang es eben geht.)