Innehalten im Schutz alter Bäume. Wenn Wolken über das Zschopautal ziehen, bleibt die Temperatur erträglich. Die Unterhaltungen, durch die man ungewollt treibt, sind es nicht. (Springbrunnen, biedere Hochzeitsgesellschaft, man ordnet sich irgendwo dazwischen und atmet vor sich hin.)

Somewhere halfway through the morning. Dishes, dust and paperwork left unaddressed. Challenges of air conditioning in another searing day. Some window closed again, watching myriads of wasps and flies outside. No plan no wind no rain. No hurry.

9pm. Stalled. Mistaking shallows for bats, or vice versa. Late bumblebees still roam the summer lilac. Watered earth drying quickly, dirt getting crusty in the shoes as well. In muted moments, one can hear the feverish pulse of the city, far enough, close enough. 

Etwas später, weiter stadtauswärts. Verzicht auf Bewegungen, die es nicht zwingend braucht, weil die Hitze auf alles drückt. Unter den Büschen liegen. Versuchen, die Maus unter der alten Wanne zu hören, und die heute verbleibenden Ideen an Kohlweißlinge und junge Amseln verschenken. (Keiner scheint wirklich Bedarf zu haben. Unsicher, was daraus zu schließen ist.)

(Schließlich: Die laute, späte Natur des eigenen Viertels. Nachtvögel singen und schimpfen in den Bäumen. Die Höfe scheinen heute komplett verschieden lauten Grillen zu gehören, nebenan werfen Katzen Gläser um, gelegentlich hört man ein lautes Fauchen, dann bellt ein Hund, und schnell kehrt wieder Ruhe ein, bis der Prozess neu beginnt. Über den Dächern kleben noch Farbreste dieses Tages, in den Wohnungen gegenüber bewegen sich träge Schatten hinter ebenso trägen Vorhängen, Windlichter brennen reglos vor sich hin. Keine Musik in der Stunde, aber gerade fehlt sie nicht. Have a quiet night everyone, wherever you are.)

Temperaturausgleich. Fuchskissen unter dem Kopf, Himmel weit über den Augen. Einige Ameisen suchen ihren Weg auf Beinen und Füßen. Die Brombeeren reifen und duften, und zwischen Flieder und Forsythie wird die grüne Wand, die neugierige Blicke auf Abstand hält, mit den Sonnenblumen immer dichter. Der Nachmittag hat es aufgegeben und sitzt müde an der Wassertonne. Vom kurzzeitigen Glück, nichts zu müssen. 

Später. Zwischen den Vierteln. Aus einem Hauseingang tritt ein junger Mann mit einem bulligen Fahrrad, blendend weiß gekleidet von Kopfhörern und Sonnenbrille bis zu Socken und Schuhen. Schnippt einen ebenfalls noch einigermaßen weißen Zigarettenstummel gen Rinnstein. Steigt auf, rast der Stadt entgegen. Nebenan und in der Gegenrichtung kehrt die junge Familie nach Hause zurück. Zwei nackte Kinder rennen barfuß über die Steine und scheinen aus einem unergründlichen Vorrat an Energie zu schöpfen, der bei den Eltern schon merklich zur Neige gegangen ist. Für kurz ist die Luft erfüllt von überdrehtem Quieken und ebenso genervten wie nutzlosen Zurechtweisungen, dann verschwindet das lärmende Schauspiel im kalten Schatten des Durchgangs zu den Höfen. Alte Brücke, spielende Vögel, stille Wellen. Genug Abend soweit.

(Im Garten. Den Wettern trotzen. Holzbiene und Schmetterlinge abbilden wollen, mit beherrschbarem Erfolg. Und dann und wann die umgebende Welt nicht hören, weil das eigene Rauschen alles übertönt.)