Keine richtigen Ideen, heute, für die Zeit in den Lücken. Beobachtungen des anderen Viertels aus sicherer Entfernung. Starkregen und keine Sonne, die ablenkende Schattenmuster zeichnen könnte. Vor der Haltestelle der Straßenbahn drängen sich dunkle Regenschirme und wirken von oben wie große reglose Pilze, ein junges Pärchen parkt Leihräder nebenan und rennt quer durch die Kreuzung in die Gasse hinein, Jacken über die Köpfe gezogen. Passanten führen mürrische Hund an ihren Leinen. Temporäre Flüsse im Rinnstein. Grautöne. Aber zumindest aufhellend.

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(Der Nachmittag tanzt als Fantasie durch einen Wechsel aus Wolken und grellem Licht. Und man beobachtet gebannt, bis,man die Augen schließen muss, sich an der Bank festhält, um dem Schwindelgefühl entgegenzuwirken.)
Erde an den Füßen, Spuren von Johannisbeeren unter den Fingernägeln. Es braucht einen Blick auf die Uhr, um zurück zum Moment zu finden. Flucht vor der Sonne und Gänsehaut im Schatten. Suche nach der Gestalt, dem Gesang der Jahresmitte, ohne allzu viel zurück blicken zu wollen. Der Rumtopf wird schwerer. Und langsam reifen auch die Brombeeren.

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Miles away and everything just looks the same. Rain turns to fog to rain in front of windscreens. A line of parked trucks, headlights passing by at arms length. Moments unsure of place and hour but sure of missing the winter sea.
(Verschiedene Routen durch verschiedene Tage. Wegpunkte, Veränderungen, Stadtgeschwindigkeit, Sommerwiesen. Man wird von vertrauten Silhouetten überholt, aber nicht erkannt, neue Sonne lässt den Asphalt dampfen, die Kreuzungen sind gewohnt hektisch und manche der Ecken, um die man biegt, nach wie vor zu laut. Tiefgarage, Treppenhaus, Bürotür. Der Kalender und der Horizont.)

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