Die seltsamen Vorstädte: Schottergärten, Hecken, stählerne Zäune entlang schnurgerader leerer Straßen. Man ist allein mit sich, nur gelegentlich spürt man umgesehene Augenpaare auf sich ruhen. Wind, durchdringend und kalt unter glühender Sonne. In dieser Stunde scheint der Sonntag Extreme zu lieben. 

(Der Nachmittag tanzt als Fantasie durch einen Wechsel aus Wolken und grellem Licht. Und man beobachtet gebannt, bis,man die Augen schließen muss, sich an der Bank festhält, um dem Schwindelgefühl entgegenzuwirken.)

Erde an den Füßen, Spuren von Johannisbeeren unter den Fingernägeln. Es braucht einen Blick auf die Uhr, um zurück zum Moment zu finden. Flucht vor der Sonne und Gänsehaut im Schatten. Suche nach der Gestalt, dem Gesang der Jahresmitte, ohne allzu viel zurück blicken zu wollen. Der Rumtopf wird schwerer. Und langsam reifen auch die Brombeeren. 

Verschiedene Blüten in Nahaufnahme, umgeben von dunklerem Dickicht

📷 lost-in-moments 

Shadows growing longer. Someone playing a guitar somewhere up the corner house. A young couple storing luggage in the trunk of a cab. The evening smells of tar, concrete and sunblocker. Heavy mind heavy eyelids.

Nachmittag, nach dem Kaffee und dem Halbschlaf und dem ausgebliebenen Gewitter in der drückenden Schwüle des Augenblickes, der ankerlos in Zeit und Bildern zu treiben scheint. Und für verstörende kurze Sekunden ist man überall und nirgends und in Erinnerungen und Erzählungen und Orten, die alle nicht zueinander und zu Stimmung und Selbstwahrnehmung zu passen scheinen. Lidschlag, Rufe zur Abendmesse. Kinderlachen vor der Tür. Ruhelosigkeit und die manchmal ungekannte Schwere in der Kunst formlosen Nichtstun.