Merklich später, und dem Tag bleibt nicht mehr viel: Staub von Garten und Wald, Sonne und Blütenspuren abwaschen. Nochmal am Fenster stehen, spüren, wie es zur Nacht wohltuend abkühlt. Das Spiel beobachten, dessen Pixel den großen Bildschirm gegenüber fluten. Und dann eine neue Seite vorbereiten für die Woche, Rand für Notizen ziehen, und ein paar leere Gedankenstriche ablegen. Genug für jetzt. Und alles, was sich gerade tun lässt, so kurz vor dem Schlaf, so unruhig am Rande des Abends. 

Closing in on 10pm. Passing days, changing weeks. Rites of preparation, the things that should be done before the night, the things that need to be done before a new dawn. A distant single sound of a bell and other music. The pub below is gradually moving out to the street again, with chairs and tables between artificial plants, lit in bright white. Some are moving on, some are still drinking. And a whole line of flats floating, dreaming in images from TV screens. Subtext to imaginary movies.

Die Zeit vor dem Sonnenuntergang blieb hell und mild. Menschen in kleinen und größeren Gruppen besiedeln Wiesen und Terrassen, Pärchen sitzen auf der Mauer, die Beine baumelnd über dem Wasser. Hunde rennen nach Gänsen und Enten, ohne ihnen wirklich nahe zu kommen. Dann: Dämmerung. Man zieht heimwärts in die Nacht der Wohnblöcke, unter ersten Sternen und neuer Kälte. (Kerzen entzünden. Wein auf die Heizung stellen. Und den Abend möglichst lang von der neuen Woche fernhalten.)

10pm and slowing down. Watching the houses go darker, one balcony at a time. Sunday is about to move out, new week casting shadows and pushing thoughts. Enough to carry over, enough to start anew, a long list of liabilities that need to be addressed. In the meantime, listening to the city improvising on slow noir moods. Still unable to join in. (No sleep yet. None expected.)

Schnell verliert sich der Faden des Tages dann einmal mehr in trüber Vergangenheit. Sterne über dem Block. Eine abschwellende Feier hinter den Etagenfenstern des Hofes, man bewegt sich zögernd unter großen roten Heliumherzen. An der Kreuzung werden zwei schwere Koffer in ein Taxi verladen, Stimmen lachen leise und in der Heiterkeit tönen Fernweh und Melancholie des Ortswechsels. Reglos heute das Blau der Kneipe; der feste Kreis dort nutzt jedes Wochenende, so lang und gut es eben geht. (Immer noch fahler Mondschein im Treppenhaus. Verstecken vor dem Nachtbild des eigenen Schattens. Immer irgendwie kurz vor Montag.)

8pm and on. That feeling of having so many things that could still be pursued today but considering late Sunday and unsure where to start so time flies through indecision and evening slowly grows darker. Nothing new for this particular time of week.

Dann bleibt einmal mehr nur, die Lichter zu löschen und den Tag aus den offenen Fenstern zu treiben. Unten sind die Kinder noch erstaunlich wach, es wird gerannt und gekreischt, jede Menge überdrehter Müdigkeit schwingt mit in den kleinen Stimmen. Jenseits der Straße raucht man zu vielt auf dem Balkon, sicheres Anzeichen wärmer werdender Nächte. (Auch: Heimbüro und Küche haben etwas Ordnung gewonnen, genug, um die morgendlichen Automatismen nicht zu Fall zu bringen. Früher hätte man Stifte gespitzt und sauberes Papier zurechtgelegt, heute beschränkt sich die Wochengrenze auf einen vorsichtigen, kurzen Blick über Kalender, während ein leerer Bus an der Haltestelle zum Stehen kommt und die Fahrer ihre Schicht tauschen. Vermutlich ist es wieder an der Zeit...)

Close to 7pm. Left the Sunday outside, these spaces might as well feel timeless for the hours being. Wondering whether there should be rum in the tea, or whether the evening just needs a bit of sinking mind into a thoughtless void. (Also: Biographies and poetry along the way. Ignoring the news while they're actually new. Even though it doesn't help much.)