Gelernt: Wenn Teile der Infrastruktur die Nacht über nicht ausgeschalten werden, startet der Tag schneller. Und: Wenn man den Abend dort verbringt, wo man sich am Morgen schnell wieder einfindet, verschwindet die Zeit dazwischen in der Wahrnehmung, bleibt das Gefühl nur einer kurzen Lücke, eines längeren Zwinkerns im steten Fluss der Stunden. Jahresendspurt: Kalender bereinigen. Postfächer ausfegen. Mentale und digitale Buchhaltung betreiben. Erinnerungen verschicken an Vergangenes und Kommendes. Noch ein Brot ansetzen, weil es nicht schadet und auch weil die Tradition eben Brot möchte. Und natürlich Kaffee, im Dämmerlicht gegenüber einer schlafenden Fassade, deren Einwohner ihren Alltagsrhythmus wohl längst aufgegeben haben. Und selbst daran arbeiten, den eigenen Betriebsmodus zu wechseln, ganz langsam mit jedem Schritt. Habt es mild heute!
(Früher ruppiger Wind in den Hofbäumen. Geist, Seele, Zimmer, Kleidung - alles noch kalt und klamm. Weiterhin außerhalb des gewohnten Rhythmus, gefühlter zweiter Montag dieser Woche, Heimbüro und keine richtige Ordnung in irgendetwas. Unten rangiert ein Pendler umständlich aus viel zu großer Parklücke, an der Bushaltestelle verharren zwei reglose Schemen im Halbdunkel. Das Haus schläft noch. Morgendliche Stille über den alten Treppen ist fast körperlich spürbar, wenn überall noch Schlaf in den Räumen liegt. Erste Schritte, erste vorsichtige Bewegungen. Dazu das Rascheln von Papier, Blicke über Listen und Stichpunkte. Und vorsichtige Hoffnung auf den Krümelkaffee und seine Wirkung. Kommt gut in den Morgen!)