Im Garten kommt die Zeit wieder zur Ruhe. Zwei Vögel am wolkenlosen Himmel, Mäuse in den Hölzern, gelegentlich dröhnt ein Zug durch die Ferne, laut genug, um aufzufallen, weit weg genug, das innere Ausschwingen nicht zu stören. Kalte Hände, kalte Nase, kaltes Bier unter dem Flieder, der immer noch grün ist, aber schon Winter in der Seele trägt. Das Abstrakte wird blasser für den Moment, das Nahe duftet nach Ofenheizungen und frierenden Gassen. Irgendwo geht immer die Sonne unter, aber heute ist ihr Schein schon sehr matt. Manchmal liegt ein seltsames Schaudern in diesen Augenblicken, draußen unter der offenen Weite.

Nahtloser Übergang zwischen Blautönen. Flüchtige Impressionen aus Zwischenräumen: Neue Graffiti auf vertrauten Wänden. Andere Farben, andere Symbole, gewohnt böser Ton. Das Gewusel einer spätnachmittäglichen Großstadt entlang von Trassen und Kreuzungen, an denen aufeinandertrifft, wer nicht gut miteinander klarkommt. Wein und Pflaumen von Nachbars, welkende Brombeeren, und Sonnenblumen hoch genug, die Obstbäume zu überragen. Flugzeug-Signale, rot-grünes Blinken an Dämmerungshorizont. Es ist immer noch mild, und für einen kurzen Augenblick, eine ungewohnte Bewegung spürt man die Verspannung, in der viel des Tages und seines  Weges liegt. Für heute darf Abend werden.