(Wieder Hintertür. Wieder das Rauschen des Baches, der Blätter von Esche und Obstbäumen. Wieder das Rascheln der Mäuse im Efeu, zwischen Schuppen und Haus. Mit den Jahren sind die Wege kürzer geworden, hat man sich an Zeit in Bewegung gewöhnt, nimmt man die Strecke fast nicht mehr wahr. Und manchmal fühlt sich das Wechseln zwischen den Orten an wie das Wechseln zwischen parallelen Wirklichkeiten, die man nur zeitweise wechselnd stark empfinden kann. An allem kleben Erinnerungen, Gespräche, Vergangenheiten, die mitunter verfließen, Menschen zu unerwarteten Zeiten an den falschen Plätzen und Gedanken in den falschen Rahmen erscheinen und einem schwindelig werden lassen. Dann notiert man Erkenntnisse, die man morgen nicht mehr nachvollziehen kann, atmet die feuchte Luft der Dorfnacht und versucht zu träumen, auch wenn man noch nicht schläft. Have a pleasant night wherever you are!)

Close to 4pm. Mode switched. Rear view mirror slowly waving goodbye the city skyline, the familiar faces of buildings and all the green along the river. Not yet riding the afternoon wave, yet slowly feeling traffic getting more dense. More autumn in the hills, more earth-tone colours spreading across the trees still bearing the dresses of summer. A few drops of rain. Passing on.

Closing in on 11am. Outskirts of the village. New buildings, strong fences, fierce walls. Manifestation of property and ownership. Meanwhile on the other side of the steep narrow road, old houses are crumbling, dirt-stained windows, rooms that serve no purpose anymore, a lot of space to give home to one or two elders. Now-useless rusty gear parked in vast yards, slowly reclaimed by nature. And meadows overcast by thistles and nettles, brown with blossoms drying away in late summer light. Difficult connections to former home. Everything in constant change.

Irgendwann ist der Rest von Sonnenuntergang im Rückspiegel verschwunden, aus der Finsternis schwerer Wolkengebirge, in denen sich der Weg zu verlieren schien, eine weitere gewöhnliche Nacht geworden. Schrittgeschwindigkeit durch enge Korridore, zwischen harten Planken und der Kolonne an Lastverkehr, der sich träge über die Hügel wälzt. Zwischen den Container immer wieder Tieflader mit schwerer Fracht, dunkel und matt lackiert, die das Umgebungslicht förmlich schluckt. Radio abschalten, weil Musik gerade nicht funktioniert. Weil die Schleife der Nachrichtenprogramme zwischen Konjunktur und Gewalt unerträglich wurde. Weil die grellen Scheinwerfer der Baustellen und die Nähe zu Allem jegliche Aufmerksamkeit bereits verbraucht haben. (Eine Stunde weiter schläft eine Kreuzung im Stadtrand unter ihren Laternen. Stille auf langen menschenleeren Fluren, vor den glattweißen Türen, die gezeichnet Herbstfrüchte zieren. Andere Stille über Beton und Kies, an gleichförmigen Wegen zwischen gleichförmigen Hochhäusern. Dazwischen eine Betonkatze, kindshoch und nach den Jahrzehnten nur noch mit Farbresten bedeckt. Etwas Laub auf der Wiese, das der Hausmeister übersehen hat. Wenige helle Fenster, und einige denkwürdige Geschichten über Familie, Nähe, Ferne.)

10pm. Slow stop. Chores, minimal, a cold shower. A book and pen, just in case. Access to the full story somehow not granted, not working at all today. Watching the cat observe the invisible, because evenings are what they are and after all someone's just got to do. Conclusions, two lines in that mental log. Horns of a distant train. A moth and a single star, to complete things. Have a kind night wherever you are.)

Schon wieder Tagesrand, zeitlich, mental. Noch einmal der Versuch konstruktiver Gedanken, aber der Geist rauscht so unaufhaltsam und durcheinander wie der Regen, der auf die alten Dächer trommelt, über Schindeln und Bleche rinnt und in den Tiefen der Straßenschluchten, der Fallrohre verschwindet. Immer kälter wird die Luft zwischen Park, Brücken und Fluss. Immer mehr drückt der Hauch von Sprühnebel, feuchten Wiesen, nasser Erde in offene Fenster, einige Spritzer landen auf Stirn und Armen, die anderen brechen städtisches Nachtlicht auf schmutzigem Glas. (Musik etwas lauter stellen. Sinnieren über Rituale, Abweichungen von Regeln und alte Gewohnheiten, immer wieder. Gegenüber liegt eine einzelne Matraze in einem ansonsten leeren Zimmer, unter einer freihängenden Glühbirne. An der Kreuzung streiten junge Menschen, Autotüren schlagen, Telefone klingeln. Einmal mehr spät genug, in allem, so scheint es. Have a peaceful night, wherever you are!)

Slowly heading for 4pm. Home office heat, indecisive when it comes to clothes today. Between too many rocks and a somewhat hard place, playing too many cards at once again but today it's a bit more exhausting. Also: Peeking into data structures, trying to understand presentation, internal relations and meaning. So far, information doesn't seem to match what's needed. Language doesn't match what's expected. Answers aren't what's needed. Still a lot left to be desired. (Hazy sun. Hazy mind. Still a bit to go.)

10pm and on. Surrounded by almost total darkness, all senses are on alert. Water drops in the well. All kinds of noises in the bushes and trees. Music far away enough to feel more threatening than comforting. Chasing ghosts in old gardens. And in oneself.