Ein kurzer Film ohne Pausen und Schnitte: Bett, Schlaf, Nacht über den Dächern, Küche. Geöffnete Fenster, frühe Kälte, ein langes Schweigen über allem. Erster Kaffee, davor möglichst nicht denken, nicht hören, nicht sehen, nur atmen. Etagen weiter unten fallen Schlüssel auf die steinernen Treppen, ein leises Schimpfen folgt, beides verhallt schnell zwischen Wänden und Türen. Dann: Maschinen in Gang bringen. Kennwörter und sonstige Formeln flüstern. Beobachten, wie die Strukturen sich verändern, sich in ihren gewohnten Dienst fügen. Erste Schritte gehen, wie auf einem dünnen Seil, durch Nebel, der nur langsam weicht. Habt es mild heute!
Dorfmorgen, anderer Schlaf, andere Träume, anderer Duft anderer Zimmer, andere Härte der Holztreppe unter nackten Füßen. Es ist eigentlich zu kalt, aber manche Gewohnheiten des Sommers bleiben lang erhalten. Eisiges Wasser, der gewohnte Schreck, das Prickeln danach, mit dem das Bewusstsein zurückkehrt. (Über Nacht sind Passwörter abgelaufen und Dienste stehengeblieben, aber dem lässt sich jetzt nicht beikommen. Zurzeit ist die Stadt fern, liegen hellgraue Wetter über den Hügeln, versucht der Tag in seinen Plan zu kommen. Merklich vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!)
Irgendwann bleibt dann auch von diesem Abend nicht mehr viel, außer, noch einmal an der Hintertür zu stehen, in die Dunkelheit zu starren und zu erahnen, wie hinter dem Rand der eigenen Wahrnehmung die Nacht von ihrem Leben erfüllt wird. Einsames Fahrzeug auf menschenleerer Straße. Schattenspiele der Laterne in windgestreichelten Bäumen. Lichtpunkte von Fenstern hinter der Wiese, vertraute Konstellationen und trotzdem ungewohnte Muster, Farben. Dazwischen das Rauschen des Bachs und die Stille, die ihn umgibt. Gläser geleert, die möglichen Gedanken ausgetauscht, die kritischen weitestgehend gemieden. Keine Fledermaus, kein Mond, hoffentlich Schlaf. Have a calm night wherever you are!
Wenn man die Zeit aus den Augen lässt, flieht sie. Wieder Mittag. Aufschrecken, Türen öffnen, Pfoten und Krallen einer erschrockenen Katze ausweichen. Asphalt unter den Füßen. Stadt plötzlich um sich spüren, sich darüber klar werden, warum man da draußen ist. Supermarkt des geringsten Misstrauens. Zitronen, Schokolade, Wein. Nur keine Tagespresse wahrnehmen. Nie. Eine sehr alte Frau steht vor dem Regal und untersucht das Kleingedruckte auf der Milchpackung mit einer alten Lupe, alle angebotene Hilfe weist sie stolz und knapp zurück. Unwohlige Ahnungen über eigenes Altern, ferner und näher, über Wehmut und Eigentümlichkeit. Danach Postbote, ein kurzer Wortwechsel am Bordsteinrand. Gerade weit genug von den Nebenstraßenakademikern, denen es immer noch nicht gelingt, den eigenen Hausmeister zu grüßen. Lose Verbindungen vieler eng abgeschlossener Welten. Und immer noch keine Sonne.
Too, some mugs of coffee and some hours later: Ones angels and demons out to party, without oneself being invited. Undecided if this is good or bad, yet at least it feels a bit left out. And for sure both will report back once the noise has settled.