Der Morgen versucht es erneut, das mit der Sonne, aber schafft es bislang nicht über wenige Risse hinaus, die eher als Andeutung die grauen Himmel durchziehen und schnell wieder verschwinden. Zu warm zu kalt zu windig zu stickig: Kämpfen mit Jacken, Reißverschlüssen und der Unfähigkeit zu wettergerechter Kleidung. Auf dem großen Platz sammelt derweil ein Schwarm früher Vögel die Körner aus den Fugen der Pflastersteine, einige davon mustern skeptisch die knallblauen Überreste eines zerplatzten Luftballons. Pfade finden durch alte und neue Baustellen, gelegentlich auf Abwegen, aber letztlich doch wieder im gewohnten Keller, im gewohnten Beton, im gewohnten Aufzug. Kurz vor dem zweiten Kaffee, nur knapp vor den ersten Punkten einer Tagesordnung, die wohl noch beweisen muss, diesen Begriff zu verdienen. Habt es mild heute!

Halb durch den Tag, Orientierung suchen. Reihenfolgen und Prioritäten im Fluss, reaktiv, parallel und fernab der ursprünglich gewürfelten Route. Immer noch fehlt es an wirklichem Licht, durch die Fenster fließen milder Wind, der Lärm eines Rasentraktors, der Duft frisch geschnittenen Grases. Die Sinne nehmen dergleichen dankbar auf, blenden die Frage aus, wo im Viertel sich dafür überhaupt genügend viel Wiese findet. (Die Unwägbarkeiten lange Zeilen. Die Schwierigkeit in der Suche nach Mustern, ganz abgesehen von deren Deutung. Tee ohne Kuchen. Ein Paketbote klingelt, und der Takt schaltet weiter.)

(Strecke unter den Reifen und in den Knochen. Andernorts stahlblauer, blasser Himmel, Touristen auf schattenlosen Plätzen, Radfahrer in enge Kleidung gehüllt und mit finsteren Minen unter den Helmen rasen von Stadt zu Stadt. In den Bögen der hohen Brücke hört man sein Echo und das der anderen, es stinkt nach Uferdickicht und Fluss und wildem Rastplatz. Unweit von hier verkauft man Industriebier und Bratwürste, aus den Boxen dröhnt Musik der 1960er zerschnitten durch schlechte Techno-Beats. Der eigene Weg führt in den Garten zurück. Dort bleibt für heute genug Sonne über dem Flieder. Und genug Zuflucht darunter.)

Realitätswechsel zwischen Großstadt und Kleingarten. Der Kontrast könnte schwerlich härter sein. Es wird wieder Zeit brauchen, alle Inspirationen zu verarbeiten. Und wieder bleibt mäßig hoffnungsvolle Melancholie: Bunt ist das Leben in seiner Vielfalt. Und wieviel entspannter könnte es für alle sein, würden wir das Verschiedene in den Anderen mit offenen Armen begrüßen, mit offenem Geist zulassen. Vielleicht eines Tages... .

3pm and on. The sun and the fields. A familiar road, less traveled the last couple of years. And places of ambivalence, trying to align different contexts without clinging to a bygone past, an older version of oneself too much.