Später, Pause und Bürobetongrau. Ruhende Luft, keine Sonne, dafür Stadt unter glattweißen Wolken. Kälte, die sich so viel durchdringender und allumfassender anfühlt, als Messungen nahelegen. Inmitten der heruntergekommenen Altbauten am anderen Ende der Straße treten zwei Damen schwer bestimmbaren Alters aus der Tür des Schönheitssalons, schweigend nebeneinander und vorsichtig Tritt suchend auf dem steinigen Gehweg. Blick aus ebenso versteinerten Gesichtern in irgendeine beliebige Ferne. Vorübergehende Begegnungen, im Sinne des Wortes. Vor dem falschen Supermarkt verbringt eine Gruppe junger Männer die Mittagszeit, mit Würsten aus dem Glas und bleichen Schrippen in einer Plastiktüte. Man diskutiert Politik, Gesprächsfetzen lassen die Liste der Situationen länger werden, in denen man Abstand hält, um die eigene mentale Haut zu schützen. Kirschkuchen. Ein weiterer ungezählter Kaffee. Protokollierung von Fragmenten, bevor die zweite Tageshälfte anbricht.
9am and on. Conversations ongoing across the corridor. Office dog in between, not paying any attention. Fast paced calls, fast paced topics, always enough information lost in context switching. And enough focus, too.
Späte Mittagspause. Am Grundstück entlang der Nebenstraße lügt ein neuer Aufkleber über Kameras und mehr Sicherheit durch künstliche Intelligenz. Nur ein paar Schritte weiter im Innenhof versucht sich ein Fotograf, das gesamte Team der zweiten Etage auf ein gemeinsames Bild zu bannen, was augenscheinlich seine gesamte emotionale Intelligenz fordert im Umgang mit den Subjekten fordert. Ein kurzer, unterhaltsamer Moment vergeht darin, die Gesichter der Kollegen zu lesen, die irgendwo zwischen gestresst, angespannt, abwesend, belustigt mäandern. Viel Schatten, wenig Sonne. Und Kekse für die Büroküche, weil es manchmal sein muss. Immer nur ein kleines Stück vom nächsten großen Thema entfernt, stets unstet und nervös.
📷 lost-in-moments
Closing in on noon. Most of this morning fled, took with it a whole slew of hours and thoughts and focus. Low sun above grey buildings, strong dark shadows cast across the dust of empty desks. Different understandings of office days.
(Unterwegs auf Nebenstraßen. Zwei Räder, kalter Asphalt und schnell merkt man die Kälte, aber auch die Vorteile, anstrengenden und dominanten Zeitgenossen leichthin aus dem Weg gehen zu können. So bleibt man still, schluckt garstige Worte hinunter und genießt den Umstand, wieder mit erster Sonne in den Tag starten zu dürfen. Trotz des frostigen Reifes auf Glas, Blech, Stadt und dann und wann Stimmung.)