Sehr viel später navigiert man sich durch lose Enden und über feste Hürden, durchmisst das eigene und das andere Stadtviertel Länge mal Breite, sieht kaum bekannte Gesichter, aber bekannte Plätze und ein vertrautes Licht im frühen April, spürt die Nässe des kurzen Regenschauers, die Wärme des Sonnenuntergangs, den kalten Wind. Man kehrt Staub aus den eigenen Fluren, lässt Fussel gewähren, die mit dem Hauch der Bewegung unter die Kommode fliehen, erledigt banale Handgriffe, tappt Schritt für Schritt durch den Abend in gewohnten Ritualen, schlechten Gewohnheiten und ihren verwandten Ängsten. Und dann fährt man das Rollo noch einmal kurz nach oben, blickt auf unwirklich strahlende, helle Wolken über den Dächern, die eingebetteten Sterne, die weichen Schatten der Bäume davor, und ist für den Moment so erstaunt, überwältigt, berührt, dass man kurz den Atem anhält, keine Worte findet, das Grübelnde seine Dringlichkeit verliert. (Erneute Tropfen auf den Blechen vor dem Fenster. Dem Takt haftet eine Ruhe an, die den Augenblick weiterträgt. Die Grenzen zum Traum sind gern fließend.)