Zu warm auf der Straße. Zu warm im Hof. Im Treppenhaus. Eigene Räume, weit geöffnet alle Fenster und immer noch zu warm. Weicher Himmel, mattes Rosa und Blau und keine Wolke, soweit Augen und Geist reichen. (Nebenan plappern die Fernsehnachrichten und immer wieder fällt es schwer, Wortwahl und Ton zu ignorieren. Wieder kurz die Hütte in den Wäldern als Gedankenspiel, mit den schwarzen Fenstern, dem boshaften Zaun und den dornenschweren Büschen zwischen Tor und Tür. Keine wirkliche Option. Aber zumindest temporär lindernd. In stillem Zögern verabschiedet sich dieser Nachmittag.)

(Auf staubigen Wegen rund um den Ort. Schnell weit genug abseits, um Begegnungen und Gesprächen zu entgehen, und dem eigenen seltsamen Stimmungsbild dabei. Rainfarn, Weizen, Klee. Reglos die warme Luft, auf der Haut klebend, über den ersten abgeernteten Feldern liegend. Der Moment duftet intensiv nach Kamille.)

(Zwischen Wettern: Innenstadt, Betonwelt. Temporärer Schwindel, Laufen wie auf Watte. Eine Wand aus Düften und Farben, fast jenseits des Ertragbaren. Schwarze Wolken, Donner, der Scheiben zittern lässt. Und dann wieder Stille. Regenlose, feuchte Stille.)

Wieder in vertrauten Gefilden, ein wenig zerkratzt, etwas mehr verschwitzt. Ordnung herstellen: Vogelfutter, Sonnenschirm, eine Blume im Krug. Einen Steinwurf weiter brandet der Vorabendverkehr, noch ein Stück weiter liegt die Welt. (Für den Augenblick aber bietet das wuchernde Grün genug Abstand und Isolation.)

Einige Kilometer weiter: Landregen über Burgruine. Straße wird zur Schotterpiste. Parken unter hohen Bäumen. Die Vögelgespräche klingen vertraut, und vermutlich diskutiert man das Wetter und andere Unwägbarkeiten fragiler Gegenwarten.