Halb im Traum, halb unter wachen Sternen: Andere Taktung lässt die dunklen Stunden noch unruhiger verstreichen. Einige Ideen zurecht gelegt. Grober Plan, Eckpunkte, dazwischen viel Freiraum und formlose Leere, um diese Zeit ausreichend, angespannt und nervös zu sein. Erster Kaffee mit Blick auf die Uhr, halbwegs schon in den neuen Tag gewandet. Stimmungslos, stimmlos, wortlos. Wieder viel zu früh. Habt es mild heute.

Auch dieser Morgen ist Dunkelheit ist Regen ist Duft von Tannen und Moos und Erde ist die Stille vor allem neuen Erwachen und das Knistern der Realität an den Rändern früher Wahrnehmung. Katze und Schatten jagen einander, in Bewegungen, die vor allem anderen verspielt und leicht wirken. Der Kühlschrank singt das Lied dahinstreifender Jahre, lässt vage Befürchtungen aufsteigen, während das Radio andere Töne findet, die man noch gut ignoriert bekommt. Mit dem ersten Kaffee glättet sich vieles der Unebenheiten, die die Rauhheit vergangenen Schlafes zurückließ. Und dann findet man die Spuren, die der Tag braucht, und die Bahn und ist schon fast wieder unterwegs. Habt es mild heute.

Ahnung von Regen, Träume von Nebel, Träume aus Nebel und wieder zu früh. Knäckebrot, Pflaumenmus und Krümelkaffee, jede Menge Verortungsaufgaben in allen möglichen Dimensionen, Zeit und Raum eingeschlossen. Unter einem grauen Himmel liegt ebenso grau wirkende Stadt, ebenso verschlafen wie man selbst, halb abwesend, kühl, verletzlich. Zusammensuchen, was die Stunden benötigen. Ein gefülter Rucksack, leidlich geladene Batterien. Jacke. Immer kurz vor dem Aufbruch dorthin, wo die Bahnen den Fluss überqueren und die Wiesen  ihre Nacht noch etwas länger festhalten. Habt es mild heute.

🌇 Closing in on 8am. The small office the way too small desk and the small display one eventually got used to. Listening to the city still waking up, observing the geometry of shadows on the opposite wall. Noticing morning habits that still seem new  while they haven't actually changed in five years. The stubbornness in small things.

(Irgendwie in den Schlaf gestolpert, für ein paar Stunden. Und wieder aufgeschreckt, später, früher als gedacht, neben verschiedenen Spuren und uneins mit sich selbst. In den Nachbarhäusern sind Kinder erwacht, Stimmen und Lachen treiben aus offenen Balkontüren dem noch unförmigen Morgen entgegen, während eine Kaffeemaschine hustet und Zigarettenrauch über den Rand der Fassade kriecht. Dem Radio die Stimme nehmen, noch nicht gewappnet für das Rauhe dieser Tage. Früchte waschen, Wasser kochen, Richtungspfeile auf eine mentale Karte zeichnen. Manchmal fällt es schwerer, sich Zeit zu lassen, egal, wie sehr die Taktung sonst drückt. Habt es mild heute.)